Oberhausen. In einem Spiel mit wenigen Höhepunkten und vielen kleinen Pausen kam RWO beim FC Kray nicht über ein leistungsgerechtes 0:0 hinaus.
In den Rückblenden der Regionalligasaison wird das Spiel zwischen dem FC Kray und dem SC Rot-Weiß Oberhausen vom Samstagmittag wohl kaum Beachtung finden. Bei der Nullnummer am Uhlenkrug trafen letztlich eine Mannschaft, die augenscheinlich nicht mehr machen sollte und eine, die im Endeffekt nicht so richtig wollte, aufeinander.
Mit etwas Wohlwollen gab es im Spiel vier richtig gute Möglichkeiten, jeweils zwei auf jeder Seite. Allerdings dürften es auch nur unwesentlich mehr als 80 Minuten echte Spielzeit gewesen sein. Der Unparteiische Lukas Sauer pfiff ohne jegliche Nachspielzeit ab, obwohl der Spielball mangels Balljungen immer wieder zeitaufwändig aus dem weiten Rund des Uhlenkrug-Stadions geholt werden musste.
Krays Übungsleiter Michael Lorenz machte schon mit der Aufstellung deutlich, wo die Reise hingehen sollte. „Die spielen echt mit einer Fünferkette“, stellte der verletzte RWO-Kapitän Jörn Nowak auf der Tribüne fest und so entwickelte sich von Beginn an ein zähes Spiel.
Scheelen mit erster Chance
Weil Kray seine Fünferkette auch sehr ernst nahm und selten mal aufrückte, mussten sich David Jansen und Raphael Steinmetz im Sturm sowie Ralf Schneider und Dominik Reinert auf den Außen in permanenter Unterzahl behaupten. Weil vor der Abwehr dann noch eine Viererreihe mit den etwas losgelösten und gut spielenden Emre Yesilova und Kevin Kehrmann wartete war der Weg zum Tor durch viele Essener Beine zugestellt.
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Das sorgte für erste 20 Minuten, in denen so überhaupt nichts passierte. Erstmals deutete sich nach einer Schneider-Ecke etwas Gefahr an. Jansen verlängerte am kurzen Pfosten und Alex Scheelen verpasste am zweiten nur knapp. Eine nette Idee hatten dann auch Steinmetz und Reinert mit einem schnellen Doppelpass, doch der Schuss war wenig druckvoll und flog auch neben das Tor.
Dann traute sich Kray kurze Zeit mehr, aus der Fünferketter wurde bei eigenem Ballbesitz tatsächlich ein 3-4-3, dass die sehr zurückhaltenden RWO-Außenverteidiger Christoph Caspari und Felix Herzenbruch etwas binden sollte, um sie dann mit den nachrückenden Mittelfeldspielern vielleicht auch mal zu überspielen.
Doch Zimmermann reagierte richtig und hat mit dem spielintelligenten Robert Fleßers auch genau den richtigen Mann dafür. Fleßers überließ seinem Nebenmann Scheelen die Einzelbewachung und schaltete sich immer wieder ins Offensivspiel ein. Mal auf den Außen, mal hinter den Spitzen.
Gemeinsam mit Reinert und Schneider rotierten die drei gut und sorgten für eigentlich gute Momente durch geschickte Überlagerungen einer Seite. Kray musste sich wieder hinten sammeln und kam nun eigentlich gar nicht mehr in Tornähe. Das kompensierte auf der Seite der Kleeblätter auch das ziemlich mutlose Spiel von Caspari und Herzenbruch, die ihre Außen vor ihnen zu selten unterstützten und damit isolierten. Fleßers half da zwar mit der nötigen Anspielstation – torgefährlich wurde es dennoch nicht. Auch weil der Zug zum Tor fehlte.
Innenpfosten rettet
Nach der Pause agierten beide mit etwas mehr Augenmerk darauf, vielleicht doch noch ein Tor zu schießen. Dann auch gleich die erste große Möglichkeit der Essener. Der starke Kehrmann schüttelte Caspari spielerisch leicht ab und versuchte es dann mit einem Kunstschuss. Der Heber mit dem Außenrist sah toll aus, doch toll aussehen stand einfach nicht auf dem Arbeitsauftrag beider Teams. Der Ball sprang vom Innenpfosten in die Arme von Philipp Kühn.
Nun nahm das Spiel aber endlich etwas Fahrt auf: Eine scharfe Hereingabe von Schneider auf Jansen verfehlte knapp seinen Adressaten, Scheelen war nach einer Ecke zu überrascht und setzte den Ball in Rückenlage über die Querlatte. Nach einer Stunde gab es dann sogar einen spielerischen Lichtblick auf Seiten der Kleeblätter. Jansen tankte sich auf rechts durch und legte für den für Steinmetz gekommenen Gökhan Gümüssü ab. Dem fehlte die Zielstrebigkeite, den zweiten Ball hätte Schneider gefährlich auf das Tor gezirkelt, doch die Krayer warfen sich dazwischen und verhinderten damit wohl sogar den Einschlag.
Als sich letztlich alle mit der Punkteteilung abgefunden hatte, patzte das sonst fehlerfreie, wenn auch unglaublich beschäftigungslose, Innenverteidiger-Duo Felix Haas und Kevin Krystofiak. Der eingewechselte Philipp Gödde stand plötzlich frei vor Kühn, doch der machte sich groß und holte genug Zeit raus, damit ihn der heraneilende Scheelen zu einem kläglichen Abschluss zwingen konnte.
Sollte das Spiel also in irgendeiner Rückblende auftauchen, dann vermutlich als das leistungsgerechteste 0:0 der Saison.