Essen. Mit einer Wutrede nach dem 2:2 gegen Mönchengladbachs Reserve rechnete Trainer Marc Fascher vom Fußball-Regionalligisten Rot-Weiss Essen mit den Kritikern von Torhüter Niklas Heimann ab. Es wurde still im Presseraum.

Die Pressekonferenz war fast vorüber, die Trainer hatten ruhig und sachlich ihre Statements verkündet – da machte RWE-Coach Marc Fascher doch noch den „Trapattoni“. In einer Wutrede stellte er sich bei einer Frage nach Niclas Heimann schützend vor seinen Torhüter. „Wer meint, hier sich den Torwart rauspicken zu können: Der Nick Heimann hatte nullkommanull Schuld, das sind keine Torwartfehler, einfach mal die Augen reiben und genau hinschauen“, blaffte er den Fragesteller an. Und für jene, die noch Zweifel an Faschers Loyalität hegten, denen schrieb er ins Führungszeugnis: „Ich bin weit davon entfernt, hier jemanden zum Judas abstempeln zu lassen, das ist ein No Go, sorry, da sollten wir doch ein bisschen Realismus walten lassen.“

Ins betretende Schweigen hinein erklärte der Hamburger seinen zügigen Lernprozess: „Hier im Pott soll man ja Emotionen zeigen und mal Tacheles reden, das hab ich hier gelernt.“ Der RWE-Trainer hatte offensichtlich den Espresso auf, weil der Abend für seine erklärte Nummer eins schon unrühmlich begonnen hatte: Als einziger RWE-Akteur wurde er bei Verlesung der Aufstellung von den eigenen Fans ausgepfiffen! Später, wenn er den Ball nur aufnahm, gab es höhnischen Applaus.

Als er kurz vor der Halbzeit einmal gegen den heranstürmenden Giuseppe Pisano mit beherzter Fußabwehr klärte, gab es endlich auch den anerkennenden Beifall von den Rängen. Am Ende war seine Leistung solide, auch wenn ihn manche beim 2:2 zu weit vor seinem Tor haben stehen sehen wollen.

RWE holt nur einen Punkt

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