Fußball-Regionalligist RWE bleibt an der heimischen Hafenstraße weiter ohne Heimsieg in dieser Saison: Zwar präsentierten sich die Essener am Freitagabend gegen die U23 von Borussia Mönchengladbach verbessert, die Mannschaft kam aber über ein 2:2 nicht hinaus.

Rot-Weiss Essen -
Bor. Mönchengladbach U23 2:2 (1:1)

RWE: Heimann, Dombrowka, Nakowitsch, Zeiger, Huckle, Treude, Soukou, Baier, Steffen (70. Hermes), Studtrucker, Platzek.
Tore: 0:1 Ritter (3.), 1:1 Steffen (23.), 2:1 Baier (57., Foulelfmeter), 2:2 Pisano (76.).
Zuschauer: 7107.

Die Reaktion stimmte, sowohl vom Trainer, als auch von der Mannschaft. Nur das Ergebnis zu Hause ist das altbekannte: 2:2 trennte sich Rot-Weiss von der Gladbacher U23. Es war nicht der volle Lohn für eine couragierte Essener Leistung.

RWE-Trainer Marc Fascher hatte ernst gemacht: Die Vierer-Abwehrkette wurde kräftig durcheinander gewirbelt. Als die Partie angepfiffen wurde, hatte Rechtsverteidiger Max Dombrowka komplett neue Arbeitskollegen neben sich: Kai Nakowitsch und Philipp Zeiger bildeten das neue Innenverteidiger-Pärchen, links erhielt Patrick Huckle den Vorzug gegenüber Tim Hermes. Und im Mittelfeld stand zum ersten Mal Tim Treude in der Startelf.

Doch die Probleme blieben erst einmal die alten. Drei Minuten waren rum, da ließ Dombrowka einen Flankenball unter der Sohle durchrutschen. Mahmoud Dahoud, der schon in der ersten Fohlenelf Bundesliga-Luft schnuppern durfte, passte genau in den Lauf von Marlon Ritter, der eiskalt versenkte: 0:1 -- die neue Innenverteidigung hatte nicht einmal die Zeit, sich zu formieren.

Platzek mit Chancen, Steffen trifft

Es dauerte nur wenige Minuten, bis die Gastgeber wieder aufstanden, so wie sie es schon gegen RWO getan hatten. Die Angriffe wurden mutiger. Immer wieder brachte sich Marcel Platzek in Position. Und der fackelt bekanntlich nicht lange: Nach 18 Minuten tauchte er völlig frei aus zehn Metern vor Torhüter Martin Kompalla auf, der gerade noch die Fäuste hochgerissen bekam. Drei Minuten später zog Platzek aus spitzem Winkel ab, verfehlte den Knick aber knapp. Dann aber gab es den Lohn für engagierte Rot-Weiße: Torhüter Kompalla hatte außerhalb des Strafraums mit der Hand gespielt und sah dafür Gelb. Beim anschließenden Freistoß rechnete alles mit dem Schützen Benjamin Baier, doch es war Tobias Steffen, der genau in den linken Winkel traf (23.).

Die Fans waren wieder versöhnt mit ihrer Truppe. Der Unterhaltungsfaktor stieg, erst recht, als wiederum Platzek nach einem Querschläger Steffens wie „Kamikaze-Joe“ quer in der Luft lag, seine Abnahme aber nur an die Unterkante der Latte ging (28.). Von den Gästen war nach der Führung im Angriff herzlich wenig zu sehen, was auch ein Verdienst der neuformierten RWE-Viererkette war. Als doch einmal Giuseppe Pisano einen weiten Ball mitnahm und allein auf Heimann zusteuerte (43.), klärte dieser mit gekonnter Fußabwehr. Applaus für den Torhüter! Ja, ist denn heut schon Weihnachten?

Auch nach dem Wechsel blieben die Gastgeber hellwach und mit zwingenden Aktionen. Nach einer Flanke von Dombrowka nahm Marwin Studtrucker per Fallrückzieher Maß (50.), verzog aber knapp über die Latte. Es roch nach Führung, und sie kam: Studtrucker ging im Strafraum mit zwei Gladbachern in den Nahkampf und kam zu Fall. Der neue Kapitän Benjamin Baier übernahm Verantwortung und drosch die Kugel vom Punkt aus mittig in die Maschen: 2:1 -- längst verdient.

Doch entschieden war hier noch nichts: Gerade ließ Platzek nach herrlichem Dribbling das 3:1 liegen, da traf Pisano beim direkten Konter nur die Oberkante der Latte. Intensiver geht es nicht.

Was fehlte, war das erlösende 3:1. Stattdessen ging es wieder in den Unentschieden-Modus: Pisano kam völlig frei zum Kopfball-Heber: 2:2 (76.). Bitter.