RWE fehlen die Argumente im Austausch mit der Westkurve
•
Lesezeit: 2 Minuten
Essen. Nach der Schmach wollte RWE-Coach Fascher das Ganze erst mal sacken lassen und schwieg. Auch andere Essener Spieler merkten schnell beim Gang in Richtung Fankurve, dass ihnen die Argumente nach dem 2:4 fehlten, um did Derby-Pleite gegen Kray zu erklären.
Tim Hermes wagte sich als Erster, er machte den Schritt zum Zaun in der Westkurve, der schon bedenklich wackelte, ihm folgte Cebio Soukou, der Rest hielt erst einmal Sicherheitsabstand. So hatten die neuen Spieler von Rot-Weiss Essen ihre Fans noch nicht erlebt, nun schwante auch dem letzten, was es heißt, an der Hafenstraße aufzulaufen. Was da am Zaun nach der 2:4-Schmach zwischen Spieler und Fan ausgetauscht wurde?
„Nun, letztendlich fehlten uns die Argumente. Was willst du da sagen, wenn du das Derby gerade mit 2:4 verloren hast?“, meinte Mario Neunaber wenig später im Kabinentrakt. Der Kapitän war auch der einzige, der sich den Fragen der Medienvertreter stellte, der Rest war mit angestrengtem Blick auf den Boden in der Kabine verschwunden. Es gibt wohl Abende, da schweigt man als Spieler lieber.
Auch RWE-Trainer Marc Fascher hätte sich nach der Partie einen entspannenderen Raum als den Pressebereich vorstellen können, der ziemlich ratlos wirkende Coach erbat sich eine etwas längere Bedenkzeit: „Das ist eine schwierige Situation, eine absolute Herausforderung, ich muss mir was einfallen lassen. Ich werde das Ganze jetzt mal 48 Stunden sacken lassen, um dann am Montag hoffentlich den Kopf wieder frei zu haben.“
Wo er den Hebel anzusetzen hat, war ihm aber wohl schon am Freitagabend klar: „Dass, was sich schon gegen Bochum und Oberhausen angebahnt hatte, hat sich heute fortgesetzt. Unsere Defensive fängt sich Tore, das geht gar nicht.“
Besonders beim zweiten und dritten Gegentreffer zeigte sich die RWE-Abwehr inklusive Torhüter Niclas Heimann vogelwild. Der Fünfmeterraum ist nicht unbedingt das bevorzugte Arbeitsgebiet der Essener Nummer eins. Auch, was der pfeilschnelle Eric Yakhem beim ersten und vierten Krayer Treffer mit seinen Gegenspielern Max Dombrowka und Richard Weber veranstaltete, war schon vergnügungssteuerpflichtig – wenn man es mit dem Außenseiter hielt.
Kray besiegt RWE
1/44
Die Favoritenrolle werden die Essener im kommenden Heimspiel gegen die U23 von Borussia Mönchengladbach, eher ein Angstgegner in der jüngeren Vergangenheit, nicht einnehmen. „In der Liga schenkt Rot-Weiss Essen sowieso niemand etwas“, so Neunaber. Wieso auch?
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.