RWE gibt sich keine Blöße und siegt 3:1 beim SV Lippstadt
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Lippstadt. RWE-Trainer Marc Fascher hatte das Liga-Spiel bei Aufsteiger SV Lippstadt zum „Charaktertest“ für seine Mannschaft gemacht. Die Rot-Weißen haben ihn bestanden: Der Fußball-Regionalligist feierte am Montagabend einen 3:1 (1:1)-Sieg beim Kellerkind aus Westfalen.
RWE-Trainer Marc Fascher hatte das Liga-Spiel bei Aufsteiger SV Lippstadt – nach dem Pokal-Kampf gegen den MSV Duisburg, in dem die Essener so knapp nach Elfmeterschießen unterlegen gewesen waren – zum „Charaktertest“ für seine Mannschaft gemacht. Die Rot-Weißen haben ihn bestanden: Der Fußball-Regionalligist feierte am Montagabend einen 3:1-Sieg beim Kellerkind aus Westfalen.
Mieser Auftakt für RWE in Lippstadt
Fascher hatte sein Team gegenüber dem Pokalspiel auf mehreren Positionen verändern müssen: Für den gelb-gesperrten Kevin Grund rückte Alexander Langlitz in die Anfangsformation, für den am Knie verletzten Kai Nakowitsch spielte Benjamin Wingerter von Anfang an. Und auch die Viererkette musste umgebaut werden: Maik Rodenberg ersetzte den erkrankten Jerome Propheter in der Innenverteidigung, Tim Hermes stand nach seiner Hüftprellung noch nicht wieder in der ersten Elf, für ihn durfte sich Roberto Guirino als linker Verteidiger versuchen.
Eine Abwehr, die vielleicht ein paar Minuten länger Zeit gebraucht hätte, um sich zu finden. Lippstadt gestattete aber keine Eingewöhnungsphase: Bereits in der dritten Minute drehte SV-Stürmer Viktor Maier jubelnd ab, er überwand RWE-Torhüter Daniel Schwabke per Lupfer – was für ein mieser Auftakt für die Essener. Doch das Fascher-Team berappelte sich schnell, Maik Rodenberg besorgte schon in der elften Minute den Ausgleich.
Den Sieg eingewechselt
Zu wenig für den Trainer, der zur zweiten Halbzeit doppelt wechselte – und mit Benedikt Koep (für Samuel Limbasan) und Tim Hermes (für Roberto Guirino) ein glückliches Händchen bewies: Keine drei Minuten nach Wiederbeginn legte Koep den 2:1-Führungstreffer durch Konstantin Fring auf, Tim Hermes brachte in der 90. Minute mit seinem Treffer zum 3:1 den Sieg unter Dach und Fach.
Ein glanzloser Auftritt, aber eben ein erfolgreicher. Charaktertest bestanden.
Daniel Schwabke (RWE-Torwart): "In der ersten Halbzeit haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht. Hier in Lippstadt waren keine 20 000 Zuschauer wie zuletzt im Pokalspiel gegen Duisburg. Da muss man sich erstmal umstellen und im Kopf bei der Sache sein. Das ist uns in der zweiten Halbzeit gelungen. Wir können uns jetzt noch ordentlich verabschieden aus der Saison."
Ardian Jevric (SVL-Stürmer): "Wir sind sehr enttäuscht, weil wir uns viel vorgenommen hatten. Nach der schnellen Führung und dem Ausgleichstor haben wir versucht in der zweiten Halbzeit nochmal Gas zu geben, doch dann fallen zwei blöde Gegentore. Die Niederlage tut weh, aber wir gucken schon lange nicht mehr auf die Tabelle. Wir versuchen bis zum Saisonschluss weiter alles. Ich hoffe, dass wir irgendwie noch die Klasse halten."
RWE siegt 3:1 in Lippstadt
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Moritz Fritz (SVL-Spieler): "Ein Montagsspiel unter Flutlicht gegen RWE, das war für uns nochmal ein richtiges Highlight. Nur das Ergebnis ist traurig. Wir haben mit viel Leidenschaft gespielt, aber irgendwas fehlt bei uns immer, um die Spiele zu gewinnen - vielleicht das Sieger-Gen. Eine kleine Chance auf den Klassenerhalt haben wir immer noch. Deshalb geben wir weiter Gas."
Moritz Kickermann (SV-Kapitän): "Einige merkwürdige Schiedsrichterentscheidungen waren dabei. Der Herr Sevinc hat viel zu kleinig gepfiffen, zum Nachteil für uns. Beim Ausgleich für Essen war kein Foulspiel vorausgegangen. Selbst nach dem zweiten Gegentor haben wir nochmal alles versucht, aber am Ende verlieren wir wieder. Das ist sehr bitter im Moment. Trotzdem glauben wir weiter an den Klassenerhalt, weil auch am grünen Tisch noch viel passieren kann, wenn man alleine sieht, was derzeit in Wattenscheid los ist."
Viktor Maier (SV-Torjäger): "Wir sind perfekt gestartet, haben viel richtig gemacht. Dann starten wir aber schläfrig in die zweite Halbzeit. Da haben wir die ersten zehn Zweikämpfe alle verloren. Nach dem zweiten Gegentor fehlt uns einfach die Qualität, um so ein Spiel umzubiegen. Wenn es am Ende wieder runtergeht in die Oberliga, geht in Lippstadt nicht die Welt unter. Die Planungen im Verein laufen zweigleisig, aber vielleicht können wir sportlich ja noch an Uerdingen kratzen und die einkriegen."
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