Essen. Das Fußballfest an der Hafenstraße kann steigen. Es ist zwar “nur“ ein Halbfinale im Niederrhein-Pokal, doch die Resonanz auf die Partie zwischen Rot-Weiss Essen und dem MSV Duisburg an diesem Dienstag an der Hafenstraße ist phänomenal. Das Stadion Essen ist ausverkauft.

Das Fußballfest an der Hafenstraße kann steigen. Es ist zwar nur ein Halbfinale im Niederrhein-Pokal, doch die Resonanz auf die Partie zwischen Rot-Weiss Essen und dem MSV Duisburg an diesem Dienstag an der Hafenstraße ist phänomenal. Die Tickets waren im Nu ausverkauft, das neue Stadion erlebt sozusagen seine erst richtige Feuertaufe.

Und für die Gastgeber ist es natürlich auch logistisch eine Herausforderung. 20 000 Zuschauer – die muss man erst einmal im Stadion unterbringen. Das Fernsehen hat sich ebenfalls angesagt. Sport 1, inzwischen hin und wieder ja auch schon in der 4.Liga am Ball, wird nun einen regionalen Pokal-Wettbewerb live übertragen. Irre.

Und zumindest für RWE ist es das Spiel der Saison, nachdem es in der Liga Enttäuschungen hagelte. Vielleicht, so die leise Hoffnung, lässt sich ja mit einem Sieg im Verbandscup zumindest einiges wieder gerade rücken.

Aber auch der neutrale Beobachter muss erkennen: Der Vergleich dieser zwei Traditionsvereine hat was. Die Rot-Weißen brennen, wollen zeigen, dass mit ihnen zu rechnen ist, dass sie besser sind, als es diese Regionalliga-Spielzeit vermittelt. Der MSV indes strahlt die Abgeklärtheit des Favoriten aus. Er lud sogar am Montag seine Anhänger zum öffentlichen Training ein. Rund 1000 holten sich Vorfreude auf den Dienstag.

„Das Fieber steigt“

„Das Fieber steigt, es beginnt zu prickeln“, sagt auch der neue RWE-Trainer Marc Fascher. Er hatte schon bei der Amtseinführung von der Atmosphäre an der Hafenstraße geschwärmt, und nicht zuletzt deshalb freut er sich auf diesen Vergleich. Und er weiß, dass im Pokal auch der „Underdog“ seine Chancen bekommt, wenn er nur kräftig genug dagegenhält.

Und dazu sind die Essener entschlossen. Sie haben ihre Aufgabe in der Regionalliga zuletzt gegen Verl erfolgreich mit 2:0 gelöst. Und weil auch schon bei der 1:2-Niederlage gegen Fortuna Köln die Leistungskurve nach oben zeigte, hofft Fascher, dass die Trendwende eingeleitet ist. Aber er betont auch die Unterschiede zwischen Pokal-Wettbewerb und Liga-Alltag. „Das sollte man nicht in einen Topf werfen.“ Fascher weiß natürlich, dass der MSV Duisburg als Tabellensechster der 3.Liga – und zuletzt fünfmal in Folge unbesiegt – der Favorit ist. Aber was heißt das schon? „Wir müssen mutig auftreten“, fordert der RWE-Trainer. Und natürlich mit dem nötigen Engagement, mit Laufbereitschaft und Zweikampfstärke. Nur so habe man als Außenseiter auch eine Chance.

Keine Überraschungen

Was der Gegner zu bieten hat, darüber ist Fascher natürlich informiert. Er hat den MSV beobachtet, sich bei Kollegen informiert und Videos studiert. Überraschungen wird er kaum erleben.

Und die möchte auch Duisburg-Coach Karsten Baumann ausschließen: „Wir nehmen Essen sehr ernst“, betonte er am Montag noch einmal. Gleich dreimal hat er den Gegner beobachtet. Aber er dürfte dabei sicherlich nur einen kleinen Eindruck gewonnen haben von dem, was ihn Dienstag erwartet.