Essen. Fußball-Regionalligist Rot-Weiß Essen musste in Leverkusen eine erneute Niederlage hinnehmen. Mit 1:2 verlor die Mannschaft von Trainer Waldemar Wrobel. Ärgerlich daran: Sie kassierten das entscheidende Gegentor ausgerechnet in der von ihn starken zweiten Hälfte.

Der Wind bläst den Rot-Weißen ins Gesicht. Die Zeiten an der Hafenstraße dürften stürmisch werden nach dieser erneuten Niederlage. Und besonders bitter ist: die Essener kassierten ausgerechnet das 1:2 in der zweiten Hälfte, in der sie besser, wesentlich mutiger gespielt hatten und Chancen besaßen.

„Ich bin gespannt, wie die Mannschaft reagiert“, hatte RWE-Trainer Waldemar Wrobel vor dem Anpfiff sinniert. Der erste Durchgang aber war ernüchternd, da fehlte der Mumm und die Entschlossenheit. Das besserte sich zwar nach dem Ausgleich, doch unter Strich überwiegt die Enttäuschung.

Dass es auch schwer werden würde für die Rot-Weißen, war klar. Die Verletzungsmisere als mögliches Alibi akzeptiert Wrobel nicht. Aber natürlich kann ein so gravierender Personalwechsel im Team nicht ganz so reibungslos ablaufen. Diesmal waren Holger Lemke und Christoph Sauter in die Startelf gerückt, weil Kevin Grund (Rippenprellung) nicht einsatzfähig war.

Angriffe bleiben im Ansatz stecken

Die Gastgeber, die dringend Punkte für den Klassenerhalt benötigen, setzten gleich mit der ersten Aktion ein Ausrufezeichen. Khaled Narey, der zur kommenden Saison in Liga drei für die BVB U23 kicken wird, entwischte Alexander Langlitz, doch die Hereingabe fand keinen Abnehmer. Das war’s aber auch schon für die nächsten 20 Minuten, in denen auf beiden Seiten nicht viel zusammenlief. Die Gäste blieben vorsichtig, ihre Angriffe meist schon im Ansatz stecken.

Dann die Führung für Leverkusen. Einfach war’s für sie, zu einfach. Ein langer Ball erreichte den frei stehenden Brandt, der zog den Ball nach innen und Bieler verwandelte problemlos zum 1:0. Drei Minuten später rettete RWE-Keeper Schwabke gegen Narey (31.). Der agile Leverkusener scheiterte noch einmal vor der Pause knapp (43.) und in Hälfte zwei (55.), als er zu eigensinnig abschloss.

Essener Chancen bis dahin? Fehlanzeige. Und die ohnehin technisch beschlagenen Gastgeber hatten längst die nötige Sicherheit in ihren Aktionen.

Koep ans Aluminium

Nach der Pause agierte RWE dann aber mit mehr Druck. Gleichwohl fiel der Ausgleich eher aus dem Nichts. Der Schiedsrichter pfiff indirekten Freistoß im Bayer-Strafraum. Kevin Pires-Rodrigues fand den Weg durch die gegnerische Mauer. Dieser Treffer wirkte allerdings wie ein Adrenalin-Stoß, die Essener drehten auf, suchten den Weg nach vorn. Koep lenkte den Ball ans Aluminium (62.), jagte den Ball aus der Drehung über die Latte (71.). Und dann parierte Leverkusens Keeper Lomb einen weiteren Versuch von ihm (82.).

Zum Ende wurde es hektisch. Trainer Wrobel musste auf die Tribüne, Koep sah nach einem Tackling Gelb-Rot. Diskussionswürdig allemal. Und bevor sich die Rot-Weißen ordnen und einstellen konnten, passierte es: Brandt nutzte die ihm gewährte Freiheit, traf zum 2:1 und zertrat das zarte Pflänzchen Essener Hoffnung.

Bayer Leverkusen II - Rot-Weiss 2:1 (1:0)

  • Bayer: Lomb - Hirsch, Cacutalua, Paqarada, Casper - Dürholtz (89. Hombach), Meffert, Bieler, Brandt, Narey (88.Mentzidis) - Bouhaddouz.

  • RWE: Schwabke - Langlitz, Propheter, Rodenberg (85.Limbasan) Guirino - Arenz (85. Dombrowka), Heppke, Pires-Rodrigues, Lemke - Sauter, Koep.

  • Schiedsrichter: Hüwe (Coesfeld).

  • Tore: 1:0 Bieler (28.), 1:1 Pires-Rodrigues (59.), 2:1 Brandt (85.).

  • Bes. Vorkommnis: Gelb-Rot gegen Koep (83.- wiederh. Foulspiel).