Friedrichsfeld. Regionalligist Rot-Weiss Essen lag im Verbandspokal-Viertelfinale beim Bezirksligisten SV Friedrichsfeld mit 0:2 hinten, glich in der 90. Minute noch aus und gewann nach Verlängerung mit 4:2. Die Pauschalkritik findet Trainer Waldemar Wrobel “unerträglich“.

Von Pokalfieber war vor dem Anpfiff nichts zu spüren an der Hafenstraße. Im Verbandspokal-Viertelfinale waren die Rot-Weißen gegen den Bezirksligisten SV Friedrichsfeld natürlich klarer Favorit. Und das sah der Regionalligist natürlich auch so, ohne dabei überheblich zu wirken. Als es aber los ging am Tannenbusch in Voerde, da bekamen die RWE-Fans nach einer Weile eine Art Schüttelfrost. Ihnen wurde heiß vor Zorn und dann wieder lief es ihnen eiskalt den Rücken hinunter. Der hohe Favorit gurkte, hatte zwar optische Überlegenheit, aber es kam nichts dabei herum. Der Außenseiter erzielte das 1:0 nach einem Konter, und das 2:0 ebenfalls nach einem schnellen Gegenstoß. RWE stand vor einer Blamage, hat sie aber zumindest vom Ergebnis her in der Verlängerung noch abgewendet.

Was war nur los mit dem Regionalligisten, der in der jüngsten Vergangenheit eher positiv aufgefallen war? „Wir haben schlecht gespielt. Da brauchen wir nichts schönzureden und ich will auch nichts entschuldigen“, sagte RWE-Trainer Waldemar Wrobel, der einräumte, dass auch er sich spätestens nach dem 0:2 im falschen Film wähnte. Erklären konnte er den Leistungseinbruch seiner Mannschaft auch nicht. „Im Pokal kommt so etwas schon mal vor.“

Wagner rettet RWE in die Verlängerung

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Klar, Wrobel hatte einige Spieler, die zuletzt beim Erfolg über Lotte und Gladbach II in der Startelf waren, zunächst außen vor gelassen. Vor allem auch, weil sie angeschlagen waren und unter der Woche nicht voll trainiert hatten. Aber die Alternativen gehören ja schließlich ebenfalls zum Regionalliga-Kader. Dass nun wieder Pauschalkritik aus den Ecken auf ihn und seine Mannschaft niederprassele, das empfinde er als „unerträglich“, sagt Wrobel, und es klingt eine gewisse Bitterkeit durch: „Dass wir unser Ziel erreicht haben und im Halbfinale stehen, wird dabei zur Nebensache.“

RWE-Routinier Vincent Wagner hat das Semifinale letztlich möglich gemacht, als er den Ball in der 90. Minute zum 2:2 über die Linie stocherte. In der Verlängerung machte dann Torjäger Marcel Platzek mit seinen zwei Toren gegen die tapferen Gastgeber alles klar. Glück gehabt.

SV Friedrichsfeld - Rot-Weiss Essen 2:4 (2:2) n. V.

RWE: Kunz - Langlitz, Wagner, Rodenberg, Hermes - Wingerter (65. Heppke), Pires-Rodrigues - Lemke, Ivancicevic (46.Platzek), Arenz (46.Grund) - Knappmann.

Tore: 1:0 T.Giesen (25.), 2:0 Kazkondu (75.), 2:1 (82. Foulelfmeter), 2:2 Wagner (90.), 2:3, 2:4 Platzek (97., 110.).