Die einen sagen verbittert, dass dieser 4:2-Pokalsieg beim Bezirksligisten SV Friedrichsfeld eine Blamage war für die Rot-Weißen. Andere wiederum zeigen Nachsicht und sehen es pragmatisch: Die Blamage ist gerade noch abgewendet worden. RWE steht im Halbfinale. Das ist entscheidend.
Wie auch immer man zu dieser Leistung stehen mag, an einem Fakt kommt man nicht vorbei: Der Auftritt des Regionalligisten war hundsmiserabel. Und nach den zuletzt in der Liga positiven Eindrücken gegen Spitzenreiter Lotte und Bor. Mönchengladbach II ist eine gewisse Enttäuschung darüber auch nicht wegzudiskutieren.
Und warum hat RWE so enttäuscht? Natürlich ist das eigenwillige Pokalgesetz schnell bei der Hand. Aachen ist gegen einen Bezirksligisten gescheitert, die Top-Mannschaft von SF Lotte gegen einen Westfalenligisten. Überraschungen gibt es immer wieder. Auch Argumente wie Überheblichkeit oder Favoriten-Arroganz ziehen immer. Man wird es nicht aufklären, genau so wenig, wie die Spieler es nicht erklären können.
Dass aber schon jetzt wieder die üblichen Verdächtigen wie Trainer Waldemar Wrobel, und Spieler wie Benjamin Wingerter oder Christian Knappmann in die Kritik geraten, ist aberwitzig. Ein Regionalligist muss normalerweise ohne Trainer und taktische Vorgabe in der Lage sein, einen Bezirksligisten zu besiegen. Und auch mit einigen Ausfällen im Team, sollte der Rest es locker schaffen. Hat er aber nicht. Das ist traurig und blamabel. Kommt aber hin und wieder vor. (Rolf Hantel)