Wiedenbrück. In der Fußball-Regionalliga hat Rot-Weiss Essen nachgelegt. Dem 2:0-Heimsieg am vergangenen Freitag ließen die Rot-Weißen einen hoch verdienten 3:1-Erfolg in der Nachholpartie gegen den SC Wiedenbrück folgen. Die Gäste taten sich allerdings schwer gegen die durch eine Rote Karte früh dezimierten Gastgeber.

Die Rot-Weißen bleiben in der Erfolgsspur. Nach dem 2:0-Heimsieg gegen Aachen holten sie auch beim SC Wiedenbrück verdient drei Punkte.

RWE-Trainer Waldemar Wrobel hatte seine siegreiche Mannschaft gegenüber dem Aachen-Spiel auf einer Position geändert. Roberto Guirino kehrte nach seiner Gelb-Rot-Sperre als Linksverteidiger zurück und bildete mit Kevin Grund eine starke linke Seite. Auf der rechten Seite sollte Holger Lemke wie schon gegen Aachen für Druck sorgen.

Und die Essener erspielten sich mit ihrer Qualität auf den Außenbahnen schnell ein Übergewicht. Nur selten ging es durch die Mitte, wo Christian Knappmann sich in David Czyszczon einem Gegenspieler von ähnlicher Statur und Kopfballstärke gegenübersah.

Und dennoch schien es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis die Rot-Weißen in Führung gehen würden. Doch dann stockte den geschätzten 500 RWE-Fans -- inklusive Aufsichtsratschef Christian Hülsmann und Vorsitzender Michael Welling – der Atem. RWE-Torwart Daniel Schwabke schoss einen dicken Bock. Nach einem Rückpass ließ er zwar einen Wiedenbrücker ins Leere laufen, übersah aber Tim Knetsch, der den Ball mühelos ins leere Essener Tor schob (19.).

Torwart Schwabke patzt beim 0:1

Die Rot-Weißen schüttelten sich aber nur kurz – und dann ging es wieder in Richtung Wiedenbrücker Tor. Bei seinem ersten Kopfball hatte Michael Laletin noch Pech (23.). Eine Minute später, nach einer schön gezirkelten Flanke von Holger Lemke – wuchtete er den Ball per Kopf zum Ausgleich ins Netz.

Das sagten die Trainer nach dem Abpfiff

Theo Schneider (SCW): Ich habe in den ersten 20 Minuten keinen Spielaufbau bei Essen gesehen. Der Platzverweis war für den Spielverlauf entscheidend. Das hat Wingerter geschickt gemacht. Da hätte man auch für uns pfeifen können. Aber Kompliment an mein Team, denn bei uns haben fünf Stammspieler gefehlt.

Waldemar Wrobel (RWE): Es war kein gutes Spiel, allerdings haben wir auch nicht viel zugelassen. Nach der Roten Karte muss man das aber klarer und souveräner zu Ende spielen.

Die Chancen stiegen, zumal Wiedenbrück nach einer halben Stunde in Unterzahl spielen mussten. Schiedsrichter Daniel Rott hatte – weit entfernt vom Ball – eine Tätlichkeit von Cihad Kücükyagci gegen Benjamin Wingerter gesehen und zog die einzig mögliche Konsequenz. In Überzahl hatten die Essener zwangsläufig mehr Spielanteile, aber im ersten Durchgang nur noch eine einzige Chance. Christian Knappmann versuchte es – umringt von SCW-Spielern – vom Elfmeterpunkt mit der Picke, traf aber genau auf Wiedenbrücks Torwart Marcel Hölscher (32.).

Die zweite Halbzeit begann unter dem schummrigen Flutlicht im Jahnstadion mit aufmunterndem Applaus für Daniel Schwabke, als er direkt vor dem Block der Rot-Weiss-Fans seinen Arbeitsplatz einnahm. Viel bekam der 24-jährige allerdings nicht mehr aufs Tor, denn seine Vorderleute stoppten die Wiedenbrücker Angriffe meist frühzeitig. Auf der anderen Seite suchten die Rot-Weißen lange Zeit vergeblich gegen zehn Wiedenbrücker die Lücke. Zahlreiche Eckbälle verpufften wirkungslos, da sich die Kopfballstärke eines Michael Laletin oder eines Christian Knappmann längst auch bis nach Wiedenbrück herumgesprochen hatte. Und dann war es doch Knappmann, der Rot-Weiss gegen unermüdlich kämpfende Gastgeber erlöste (71.).

Per Kopf natürlich.

Und als Njambe kurz vor Schluss nach einem Schuss von Kevin Grund den Ball ins eigene Tor abfälschte, war die Partie endgültig gelaufen.

SC Wiedenbrück -
Rot-Weiss 1:3 (1:1)

Rot-Weiss: Schwabke – Langelitz (46.Dombrowka), Laletin, Wagner, Guirino - Lemke (62. Sauter), Wingerter, Pires-Rodrigues (77. Heppke), Grund - Platzek, Knappmann.

Tore: 1:0 Knetsch (20.), 1:1 Laletin (26.), 1:2 Knappmann (71.), 1:3 Njambe (ET, 87.).
Schiedsrichter: Daniel Rott (Schwerte)
Zuschauer: 1580.

B es. Vorkommnis: Kücükyagci (Wiedenbrück, 31./Tätlichkeit).