Essen. . Der Stachel der 0:5-Niederlage in Hüls sitzt auch am Tag danach tief bei Waldemar Wrobel. „Wenn wir ehrlich sind, sind wir genauso überrascht und enttäuscht wie das Umfeld“, sagt der 43-Jährige. Man habe gehofft, dass es so ein Spiel wie gegen Kray nicht noch einmal geben würde, „aber wir wurden eines Besseren belehrt“.

Dieser zweite Tiefpunkt von Rot-Weiss Essen hat bei dem Fußballlehrer deutliche Spuren hinterlassen. „Es ist an der Zeit, harte Worte zu finden. Wenn die Spieler das Vorgegebene nicht umsetzen, müssen wir auch Entscheidungen treffen“, warnt Waldemar Wrobel seine Spieler.

Während der Hülser Trainer Martin Schmidt nach dem Erfolg ohne Euphorie von einer soliden Leistung aller Mannschaftsteile sprach, konnten die Essener Verantwortlichen solch positive Aspekte verständlicherweise nicht entdecken. Am Mittwoch schauten sich Waldemar Wrobel und sein Trainerteam per Videostudium das Geschehen des Vortages am Hülser Badeweiher noch einmal an. Wrobel versucht erst gar nicht, die abstiegsbedrohten Hülser stark zu reden. „Wir haben beim Tabellenvorletzten gespielt. Der Gegner war nicht überraschend stark. Daher müssen wir nicht nach Ausreden suchen, sondern die Fehler bei uns suchen.“

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Fehler, wie zum Beispiel bei den Gegentoren. „Da waren wir nur begleitend“, kritisiert Wrobel. Auch die „Englischen Wochen“ will der 43-Jährige nicht als Argument gelten lassen, auch wenn die Personaldecke allmählich dünner wird. „Die Hülser haben am Wochenende zuvor auch gespielt. Wir sollten nicht so tun, als seien wir übermäßig belastet. Von den Spielern aus Hüls kamen einige von der Arbeit oder mussten nach dem Spiel noch zur Arbeit“, führt der enttäuschte RWE-Trainer seinen Spielern vor Augen.

Soukou ist offenbar nicht gravierend verletzt

Viel Zeit zur Aufarbeitung der Auswärtspleite haben die Rot-Weißen nicht. Bereits am kommenden Samstag steht das Auswärtsspiel beim SC Wiedenbrück an. „Die Erwartungshaltung ist nach dem Hüls-Spiel eine andere“, sagt Waldemar Wrobel. Soll heißen: Die Mannschaft, die in Wiedenbrück auflaufen wird, soll zeigen, dass es auch anders geht.

Bei allem Frust gab es am Tag danach aber auch eine positive Nachricht. Cebio Soukou, der früh den Platz verlassen musste, ist offenbar nicht gravierend verletzt – so lautet die erste Diagnose. „Es ist offenbar nichts kaputt, das heißt kein Bruch oder ein Riss“, erklärt Wrobel.