Essen. Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen blamierte sich am Dienstagabend beim Tabellenvorletzten VfB Hüls und verlor mit 0:5. „Wer 0:5 verliert, sollte kleine Brötchen backen“, sagte Trainer Waldemar Wrobel nach dem Spiel.

Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen erlebte am Dienstagabend beim Tabellenvorletzten VfB Hüls sein Waterloo dieser Saison. Nach der zuletzt ansprechenden Leistung beim 1:0 über Schalke klaffte bei den Essenern bei der 0:5-Niederlage am Hülser Badeweiher wieder eine Riesenkluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit.

„Um eine Leistung beurteilen zu können, muss erst einmal eine angeboten werden“, brachte es Rot-Weiss-Trainer Waldemar Wrobel nach aus seiner Sicht deprimierenden Spielminuten auf den Punkt.

Zwar hatten die Rot-Weißen die erste Chance des Spiels – den Schuss von Cebio Soukou, der kurze Zeit später verletzt ausgewechselt werden musste, wurde vom Hülser Torwart Tobias Rantzow pariert (12.) –, doch diese Aktion sollte sich als ein Strohfeuer erweisen. Die abstiegsgefährdeten Hülser waren deutlich präsenter auf dem Platz. Ihnen war anzumerken, dass sie gegen den Favoriten etwas wollten. Die Essener hingegen wirkten fast wie beim 0:0 gegen den FC Kray. Waldemar Wrobel hatte es seinerzeit als lethargisch bezeichnet.

Hüls wurde nach 27 Minuten zum ersten Mal belohnt

Zwischen Kray und Hüls bestand allerdings ein entscheidender Unterschied. Der Tabellenvorletzte spielte auch munter nach vorne und wurde dafür nach 27 Minuten zum ersten Mal belohnt. Nach Vincent Wagners Ballverlust in der eigenen Hälfte ging alles ganz schnell, bis Christian Erwig nach einer Maßflanke von der linken Seite zur Hülser Führung traf. Die VfB-Spieler merkten, dass andiesem Dienstagabend etwas drin sein würde. Als Kamil Bednarski fünf Minuten vor der Pause aus spitzem Winkel zum 2:0 traf, bekam die Hülser Hoffnung weitere Nahrung.

Und es sollte für Rot-Weiss noch deutlich schlimmer kommen. In der 54. Minute waren sich RWE-Torwart Daniel Schwabke und Innenverteidiger Maik Rodenberg nicht einig: Nutznießer war der Kadir Mutluer, der den Ball ins lange Eck lupfte (54.). Rot-Weiss hatte zwar nun mehr Ballbesitz, gegen die gut postierte VfB-Abwehr fehlten aber die zündenden Ideen. Dafür gelang den Gastgebern alles. Christian Erwig beförderte den Ball per Scherenschlag zum 4:0 ins Netz (58.) und ließ drei Minuten später das 5:0 folgen. Dem standen zwei Essener Latten- bzw. Pfostentreffer gegenüber (Ellmann/60. und Koep/70.), die aber zur unbedeutenden Randnotiz verkümmerten.

Die ersten Rot-Weiss-Fans verließen schon beim 0:4 das Stadion am Badeweiher. Zwei Anhänger der Rot-Weißen flüchteten sich derweil bei folgenden Kurz-Dialog in Galgenhumor: „Hey, warst Du in Hüls?“ „Nee.“ „Sei froh.“

Waldemar Wrobel erteilte abschließend allen, die die Rot-Weißen schon in höheren Sphären der Regionalliga West wähnten, eine deutliche Absage. „Wer 0:5 verliert, sollte kleine Brötchen backen.“

VfB Hüls - Rot-Weiss 5:0 (2:0)

Rot-Weiss: Schwabke – Grund (46. Koep), Wagner, Rodenberg, Telch – Lemke, Grummel (65. Guirino), Pires-Rodrigues, Soukou (18. Sawin) – Ellmann, Avci.

Tore: 1:0 Erwig (27.), 2:0 Bednarski (40.), 3:0 Mutluer, 4:0 und 5:0 Erwig (58./61.).

Schiedsrichter: Nikolaus Athanassiadis (Frechen)

Zuschauer: 1100.