Essen. Schon wieder negative Schlagzeilen. Einen Tag nach den Fan-Randalen in der Essener Grugahalle überwiegt bei RWE nur ein Gefühl: Frust. Geschäftsführer Michael Welling distanziert sich klar von den Randalierern: “Diese Leute haben mit unserem Verein absolut nichts zu tun.“

Die Vorfreude auf den Derby-Cup in der Essener Grugahalle war groß. Ein Fußballfest sollte es werden. Budenzauber mit großen Emotionen. Doch davon blieb am Samstag nur wenig übrig. Mehr als 100 gewaltbereite Fans von Rot-Weiss Essen und MSV Duisburg hatten das Hallenturnier am Freitagabend als Bühne für ihre Kampfeslust missbraucht. Zwei Hundertschaften der Polizei waren nötig, um für Ruhe zu sorgen. Selbst Spieler und Trainer mussten zwischen den randalierenden Fans intervenieren. "Wir waren alle erst einmal geschockt, inzwischen sind wir nur noch frustriert darüber, dass so ein Scheiß überhaupt passieren kann", erklärte RWE-Geschäftsführer Michael Welling am Samstag sichtlich mitgenommen.

RWE-Geschäftsführer Welling nimmt Fans in die Verantwortung

Bei Mitveranstalter RWE blieb nach den Ausschreitungen nur ein Gefühl zurück: Frust. Denn schon wieder lasten negative Schlagzeilen auf dem Klub. "Man sollte diese Leute nicht mit Rot-Weiss in Verbindung bringen", stellte Welling einen Tag nach den Ereignissen klar. "Diese Leute haben mit unserem Verein absolut nichts zu tun." Der Geschäftsführer warnt davor, bereits einen Tag nach dem Turnier voreilige Schlüsse zu ziehen. "Damit sollte man vorsichtig sein. Wir werden alles genau analysieren und dann darüber nachdenken, welche Schlüsse wir daraus ziehen", sagte Welling. Die Möglichkeiten, so etwas zu verhindern, seien ohnehin sehr begrenzt.

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Die RWE-Verantwortlichen waren nach den Ausschreitungen jedoch nicht nur um das eigene Image besorgt. "Eine solche Aktion ist für alle Mitarbeiter des Turniers, für alle freiwilligen Helfer ein Tritt in den Hintern", ärgerte sich Welling über die Aktion der Randalierer. Es liege nun auch in der Verantwortung der Fans, sich ganz klar von diesen Leuten zu distanzieren. "Sie müssen deutlich zeigen, dass sie so etwas nicht wollen", erklärte der RWE-Geschäftsführer.

Zukunft der Derby-Cup-Serie bleibt offen

Die Szenen in der Essener Grugahalle dürften die Diskussionen um schärfere Sicherheitsmaßnahmen im deutschen Fußball nun einen weiteren Schritt vorantreiben. Diese Aktion sei natürlich Wasser auf den Mühlen aller, die solche Maßnahmen fordern, sagte Welling. Ob die Ereignisse in Essen das Ende der jungen Derby-Cup-Serie bedeuten, ließ RWE am Samstag noch offen.