Essen. Beim Derby-Cup in der Essener Gruga-Halle ist es zu Ausschreitungen zwischen Anhängern von MSV Duisburg und Rot-Weiss Essen gekommen, die Polizei musste eingreifen. Rot-Weiss-Trainer kritisierte die Randalierer mit scharfen Worten.

Das Hallenfußball-Turnier in der Essener Grugahalle wurde am Freitagabend durch Randale überschattet. Zwei Hundertschaften der Polizei mussten für Ruhe sorgen.

Das war passiert: Mit dem Zweitligisten MSV Duisburg waren knapp 100 gewaltbereite Fans mit einem Doppeldeckerbus nach Essen gereist. An den Eingängen zur Halle ließen sie sich noch ohne Theater von den Sicherheitskräften durchsuchen, doch sobald sie im Foyer der Gruga-Halle waren, ging der Ärger los.

Im Foyer standen bereits die Fans des Viertligisten Rot-Weiss Essen und warteten auf den Beginn des Turniers. Nach wenigen Augenblicken gerieten beide Fan-Gruppen aneinander. Die Polizei rückte an und versuchte, die Hooligans mit Tränengas zu trennen. Vergeblich. Die Schläger stürmten gemeinsam die Treppen hinauf in den eigentlichen Hallenbereich. Hinter dem einen Tor des Spielfelds standen sich beide Seiten nun gegenüber, nur noch Sekunden bis zum Knall.

MSV-Trainer gehen dazwischen

In diesem Augenblick warfen sich MSV-Trainer Kosta Runjaic und der Duisburger Torwarttrainer Sven Beuckert dazwischen und schlichteten erfolgreich. Später atmete der frühere MSV-Torhüter Beuckert auf: „Glück gehabt. Ich hatte gesehen, dass beide Seiten noch ein paar Meter auseinander waren und man vielleicht noch erfolgreich eingreifen könnte. Da ich außerdem noch zwei von den Duisburgern in der vordersten Front kannte, dachte ich: Die schlagen schon keinen MSV-Mann und bin dazwischen.“

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Direkt hinter ihm: Cheftrainer Runjaic. „Das hat nichts mit Mut zu tun“, so Runjaic. „Es ist einfach so, dass man als Verantwortlicher handeln muss. Gerade in solchen Situationen.“ Nach dem Eingreifen entspannte sich die Lage zunächst. Das Turnier konnte beginnen.

Doch als ausgerechnet der MSV Duisburg und Rot-Weiss Essen im Halbfinale aufeinander trafen, bekam die Polizei Sicherheitsbedenken. Sie unterbrach das Turnier für eine Viertelstunde und ließ zusätzliche stählerne Absperrgitter in die Halle bringen, um beide Lager noch deutlicher voneinander zu trennen.

Deutliche Kritik von RWE-Trainer Wrobel

Veranstalter Uli Skrowny konnte es nicht fassen. „Wir haben im Vorfeld alles versucht, um solche Situationen zu verhindern. Es ist einfach nur traurig, dass wir solche Szenen bei einem Hallenturnier erleben müssen.“

Deutlicher wurde Waldemar Wrobel, Trainer von RWE und im Hauptberuf Polizist. „Ich habe gesehen, dass Mütter mit ihren Kinder aus der Halle geflüchtet sind und nach Hause gefahren sind“, sagte er. „So etwas kann doch nicht sein. Gewalt hat im Fußball nichts zu suchen. Nicht auf dem Platz und nicht neben dem Platz.“