Essen. Die Stimmung ist derzeit prächtig an der Hafenstraße. Und dafür gibt es gute Gründe. Sportlich läuft es für den Regionalligisten bestens. Mit dem jüngsten 2:1-Sieg über den 1.FC Köln II haben die Rot-Weißen aus sechs Spielen 15 Punkte gesammelt und sind damit Mitglied der Spitzengruppe.gehört nach drei Heimsiegen in Serie zur Spitzengruppe
„Ich glaube schon, dass die Mannschaft stärker ist als in der vergangenen Saison“, hatte RWE-Trainer Waldemar Wrobel vor Wochen mal gesagt. Und bereits in der Anfangsphase der aktuellen Spielzeit scheint sich diese Einschätzung zu bestätigen. „Die Punktausbeute spricht eine eindeutige Sprache“, findet Wrobel. „Vor einem Jahr hatten wir jedenfalls nicht so viele Punkte.“ Zehn waren es genau nach sechs Auftritten (Rang 6). Danach stürzte RWE ab, blieb acht Spiele lang ohne Sieg und holte in dieser düsteren Phase lediglich zwei Pünktchen. Nach der 1:2-Niederlage in Idar-Oberstein war Rot-Weiss Tabellenvorletzter.
Die Zeiten haben sich gewandelt. Im November 2011 war es Konstantin Sawin , der für Idar-Oberstein beide Tore gegen Essen erzielte. Am Mittwoch traf ausgerechnet Neuzugang Sawin für RWE in der Schlussminute zum 2:1-Sieg. Glücklich angesichts des Zeitpunktes, aber durchaus verdient, weil die Essener mehr Ballbesitz, mehr investiert hatten. „Wir haben gegen einen starken Gegner ein gutes Spiel angeboten. Meiner Meinung nach war es von uns das beste von den drei Heimspielen“,sagt Wrobel. Und betont nochmals, dass man sich von dem Tabellenstand der noch sieglosen Kölner nicht täuschen lassen sollte, bei denen unter anderem ein Christopher Schorch auflief, der immerhin Bundesliga-Erfahrung besitzt.
Taktische Disziplin und eine konsequente Defensivarbeit
Die Rot-Weißen haben die drei Heimaufgaben gegen Velbert (1:0), Düsseldorf II (2:1) und 1.FC Köln II weniger durch ihre Offensivkraft, als mehr durch ihren Einsatz, durch taktische Disziplin und eine konsequente Defensivarbeit gelöst. „Allerdings sind 13 Tore in sechs Spielen auch nicht so schlecht“, findet der RWE-Trainer und ist auch damit zufrieden. Aber Steigerungspotenzial sieht er schon noch, schließlich solle sich die Mannschaft ja weiterentwickeln.
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In der Verteidigung jedoch arbeiteten die Essener vor allem gegen Köln zuverlässig. Die Innenblock mit Maik Rodenberg und Michael Laletin stand sicher. Vincent Wagner, in der Team-Hierarchie weit oben angesiedelt, saß nur auf der Bank. Christian Telch ersetzte Max Dombrowka und überzeugte auf der Außenposition. Wie Roberto Guirino, der aber noch weitaus häufiger den Weg nach vorn sucht.
Natürlich passieren Fehler wie beim Kölner Gegentor. Stürmer Marvin Ellmann, der zuvor zur 1:0-Führung getroffen hatte, leitete mit einem Fehlpass im Mittelfeld den gegnerischen Konter ein, den Lucas Musculus zum 1:1 eiskalt vollendete. „Wenn es danach blöd läuft, können wir das Spiel sogar noch verlieren“, so Wrobel. Ist es aber nicht.
Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) ist RWE im Verbandspokal am Ball (2.Runde). Gastgeber im Grenzlandstadion ist der Landesligist 1.FC Mönchengladbach.