Essen. Regionalligist Rot-Weiss Essen musste um den ersten Heimsieg in dieser Saison zittern, besiegte Aufsteiger Velbert mit 1:0. „Velbert ist kein Gegner, den man mal soeben wegdrückt“, betonte RWE-Trainer Waldemar Wrobel nach dem Spiel.

SSVg. Velbert? Mein Gott, das sollte doch nun wirklich eine klare Sache sein für die Rot-Weißen. Haben wohl viele gedacht vor dem Regionalliga-Derby zwischen RWE und dem Aufsteiger aus dem Bergischen Land. Doch die mehr als 8000 Zuschauer an der Hafenstraße sahen keine klaren Verhältnisse auf dem Rasen, sondern einen Gastgeber, der sich bei seiner Regionalliga-Premiere im neuen Stadion nach gutem Beginn und einer frühen 1:0-Führung (10.) durch Markus Heppke verdammt schwer tat. RWE musste um den ersten Heimsieg in dieser Saison zittern.

RWE-Trainer Wrobel hatte vor dem Anpfiff gewarnt

Velbert ist kein Gegner, den man mal soeben wegdrückt“, betonte RWE-Trainer Waldemar Wrobel nach dem Spiel. Er hatte vor dem Anpfiff gewarnt, dass der Gast einige Spieler besitze mit Zweit- und Drittliga-Erfahrung und besser sei, als die aktuelle Platzierung im Tabellenkeller vermittelt. Zunächst hatte seine Mannschaft alles im Griff. „Wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten und gut über die Flügel agiert. So ist auch das Tor gefallen.“ Doch diese Dominanz dauerte etwa eine Viertelstunde, dann kam der Bruch.

Natürlich ist bei solchen Entwicklungen immer auch der Gegner dafür verantwortlich. Velbert spielte mit Mut und clever nach vorn, lief gefährliche Konter. Aber das lag auch daran, dass die Essener keinen rechten Zugriff mehr bekamen im zentralen Mittelfeld. „Dort haben wir nicht kompakt genug gestanden. Dadurch hat der Gegner zu viel Spielraum gehabt“, analysierte Wrobel. Es fand sich niemand bei RWE, der in der Lage war, dagegenzusteuern, seine Nebenleute zu lenken und einfach etwas Ruhe und Struktur in die Aktionen zu bringen.

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„Wir haben dann mit Velbert auf einem Niveau gespielt, das kann aber nicht unser Anspruch sein. Es gab viele Torchancen auf beiden Seiten“, fasste Wrobel zusammen. Viele Torraumszenen, das ist attraktiv für die Zuschauer, für beide Trainer aber eher zum Haare raufen, wie Velberts Coach Lars Leese anmerkte. Zum einen, weil man dem Gegner überhaupt so viele Chancen gewährt, zum anderen, weil man selbst nicht in der Lage ist, Vorteile daraus zu ziehen.

Viererkette wurde einige Male in Verlegenheit gebracht

Die Defensivarbeit war ein Punkt, der Wrobel nicht gefallen haben dürfte. Die neu geknüpfte Viererkette mit Michael Laletin und Christian Telch in der Innenverteidigung wurde von den Velbertern einige Male in Verlegenheit gebracht. Doch Wrobel spricht von Gesamtverantwortung: „Wir haben als Team nicht gut verteidigt.“ Gleichwohl wird er froh sein, wenn am Samstag beim nächsten Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf U23 (15 Uhr) möglicherweise die angeschlagenen Vincent Wagner und Maik Rodenberg wieder zur Verfügung stehen. Gar nicht mal, weil die Anderen so schlecht gespielt haben, sondern weil mehr Führungspersonal benötigt wird.

Auch wenn die Leistung in der Anfangsphase der Saison die Fans nicht immer entzückte, gemessen an den Ergebnissen kann RWE nach vier Spielen zufrieden sein. Drei Siege, davon zwei auswärts in Oberhausen und Verl. Dazu eine Niederlage bei Fortuna Köln, einem Top-Team der Liga. Macht Tabellenrang acht, nur drei Zähler hinter eben jenen Fortunen aus Köln, dem Tabellenzweiten. Eine durchaus gute Ausgangslage.