Essen. Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen trifft am Dienstagabend (19.30 Uhr) an der vor heimischer Kulisse auf Aufsteiger SSVg. Velbert. Doch obwohl Trainer Waldemar Wrobel die Favoritenrolle annimmt, warnt er vor der Begegnung: “Dieses Spiel wird kein Selbstläufer.“

Nachholspieltag an der Hafenstraße. Die Rot-Weißen empfangen am Dienstag (19.30 Uhr/Im Live-Ticker bei DerWesten) die SSVg. Velbert. Und der Favorit? „Nur der RWE!“ würden die Essener Fans auf den Rängen aus voller Brust schmettern. „Natürlich sind wir auf dem Papier Favorit“, gibt RWE-Trainer Waldemar Wrobel unumwunden zu. Seine Mannschaft werde diese Rolle selbstverständlich auch annehmen, zumal man ja der Hausherr an diesem Abend sei. „Aber dieses Spiel wird kein Selbstläufer.“

Regionalligist Velbert verfügt trotz Mega-Torflaute über sehr erfahrene Spieler

Leichtfertigkeit ist das letzte, was RWE gebrauchen kann. Und Wrobel wird seinen Spielern auf der Mannschaftssitzung die Eindrücke geschildert haben, die er selbst vom Aufsteiger gesammelt hat. Bei der Partie gegen den SC Verl saß er in Velbert auf der Tribüne und sah eine 0:3-Niederlage der Gastgeber. Die Verhältnisse waren jedoch längst nicht so eindeutig, wie es das Ergebnis suggeriert. Die Velberter wurden unter Wert geschlagen.

„Sie haben einige Leute im Kader mit reichlich Erfahrung“, warnt Wrobel. Defensivstratege Dimitrios Pappas (32) und Mittelfeldmann Markus Kaya (32), die vor vielen Jahren auch eine Zeit lang das RWE-Trikot getragen haben, waren vor nicht allzu langer Zeit für RW Oberhausen in der Zweiten Bundesliga am Ball. Verteidiger Christian Mikolajczak (31) hat 13 Erstliga und 152 Zweitliga-Spiele bestritten.

Allerdings – bei aller Routine – die Velberter haben vor allem ein Problem in der Offensive. Der quirlige Sebastian Janas fehlte dem Aufsteiger in den ersten Spielen, der Routinier Daniel Nigbur (34) hat sich das Kreuzband gerissen und wird möglicherweise gar nicht mehr wiederkommen. Wäre noch der bullige Daniel Onucka, der sich in der Vorbereitung die Hand gebrochen hat, aber zumindest mit einer Manschette auflief. Dennoch: Bis zum vergangenen Sonntag quälte die Spielvereinigung neben der Punktlosigkeit auch eine gravierende Tor-Abstinenz. 344 Minuten waren sie ohne eigenen Treffer, errechneten die Statistiker. Deshalb reichte es bisher allenfalls zu respektablen Ergebnissen. 0:0 gegen Siegen, 0:1 in Oberhausen.

RWE glaubt fest an den ersten Regionalliga-Sieg im neuen Stadion

Beim 1.FC Köln II traf Velbert erstmals und schon stellte sich mit dem 2:2 zumindest ein kleines Erfolgserlebnis ein. Dass die Mannschaft von Trainer Lars Leese kämpfen kann und Moral besitzt, hat sie in Köln ebenfalls bewiesen, als sie jeweils einen Rückstand aufholte. Und das in Unterzahl, weil der frühere ETB-Verteidiger Niklas Scheer mit Gelb-Rot bereits in der 20. Minute vom Platz musste. Eine Energieleistung, die Auftrieb gegen dürfte für den Auftritt bei RWE.

Die Rot-Weißen sind also gewarnt. Allerdings auch guten Mutes, dass sie den ersten Regionalliga-Sieg im neuen Stadion einfahren werden. Zumindest in der Defensive muss Waldemar Wrobel möglicherweise umbauen. Maik Rodenberg, der gegen Fortuna Köln bereits verletzt fehlte (Sprunggelenk), ist fraglich. Vincent Wagner musste in Köln mit muskulären Problemen ausgewechselt werden. Sein Einsatz ist ebenfalls nicht sicher.