Essen. Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen hat das erste Ligaspiel im neuen Stadion gewonnen. Die Wrobel-Elf bezwang die SSVg Velbert mit 1:0 (1:0) und feierte damit den dritten Sieg im vierten Spiel. Das goldene Tor für RWE erzielte Markus Heppke nach zehn Minuten.

Als der Schlusspfiff ertönte, schnauften die Rot-Weißen erst einmal durch. Erleichtert waren sie, dann wurde ganz befreit gejubelt, denn mit dem 1:0-Sieg über die SSVg. Velbert hat der Gastgeber bei seiner Regionalliga-Premiere im neuen Stadion an der Hafenstraße gleichzeitig den ersten Dreier eingefahren. Aber es war harte Arbeit, weitaus schwerer als so mancher es gegen den Aufsteiger erwartet hatte. Und nicht unbedingt schön. Aber RWE-Trainer Waldemar Wrobel hatte ja vor dem Anpfiff gewarnt, dass es kein spätsommerlicher Spaziergang werden würde. Obwohl es nach dem frühen Führungstor durch Markus Heppke ganz danach ausschaute.

Vor allem vor der großen Erfahrung des Gegners hatte Wrobel gewarnt. Mittelfeldstratege Markus Kaya (32) bringt es auf immerhin fast 100 Einsätze in der 2. Bundesliga. Und dieser Kaya, der ganz früher vor mehr als zehn Jahren auch mal das RWE-Trikot getragen hatte, war an diesem Abend die überragende Persönlichkeit auf dem Rasen. Abgezockt im Zweikampf, immer anspielbar und ein gutes Auge für den Mitspieler, die nicht immer so wollten, wie Kaya, was diesen einige Male auf die Palme brachte. Einen solchen Regisseur hätte möglicherweise auch dem Essener Spiel gut getan.

RWE-Defensive wirkte nach erneutem Zwangsumbau nicht sicher

Die Gastgeber hatten mehr Spielanteile, versuchten auch, Druck zu machen. Und sie erspielten sich auch mehr gefährlichere Szenen im gegnerischen Strafraum. Die Velberter indes, die zuvor in vier Spielen erst zweimal getroffen hatten, demonstrierten einige Male, warum das so ist. Zu harmlos im Abschluss, zu wenig Präzision und Durchschlagskraft. Zum Glück für RWE, denn die Defensive der „Roten“ wirkte alles andere als stabil.

Erklärbar ist das, denn wieder einmal musste Wrobel die Innenverteidigung komplett umbauen. Maik Rodenberg (Sprunggelenk) und Vincent Wagner (muskuläre Probleme) fehlten, dafür spielten Michael Laletin und Christian Telch. Holger Lemke war ebenfalls in die Startelf gerückt für Soukou.

RWE drängte vom Anpfiff weg und wurde schnell belohnt. Markus Heppke spielte außen Roberto Guirino frei, dessen Flanke wurde zu kurz abgewehrt, Heppke in der Mitte fackelte nicht lange und vollendete aus 20 Metern zur Führung. Doch der Gast antwortete prompt. Die Velberter kombinierten sich locker durch die gegnerische Abwehrkette, Marko Onucka zog den Ball jedoch vorbei am langen Pfosten (15.). Ein Warnschuss. „Nach 20 Minuten haben wir aufgehört, Fußball zu spielen“, kritisierte Wrobel. Benedikt Koep hatte noch eine gute Chance, nachdem Seidel den Ball im eigenen Strafraum verstolpert hatte, doch der Torjäger kam diesmal nicht wie gewohnt zum Zug.

RWE hätte das Spiel gegen Velbert auch deutlicher gewinnen können

Direkt nach der Pause hatte Kaya Onucka den Ball serviert, doch der traf nur den Außenpfosten. Ein Querpass auf den völlig freien Kaya wäre auch eine Lösung gewesen.

RWE hatte weiterhin mehr Chancen. Einen Kopfball von Koep (61.) fischte Torwart Lenz akrobatisch von der Linie. In den letzten drei Minuten stand der Keeper noch zweimal im Blickpunkt, als er gegen Soukou bzw. Ellmann klärte. Da hatte Velbert allerdings schon alles nach vorn geworfen.

Lars Leese (Velbert): „Es war ein Spiel, bei dem sich die Trainer die Haare raufen konnten. Wir hatten hier die Chance, einen Punkt mitzunehmen.

Waldemar Wrobel (RWE): Wir haben gut begonnen und eine Vielzahl an Chancen herausgespielt. Nach 20 Minuten haben wir nicht mehr Fußball gespielt, hatten keinen Zug zum Tor, keine Kontrolle. In der zweiten Hälfte war es ein offenes Spiel, da hätte es auch 3:3 ausgehen können. Ein glücklicher Sieg für uns, mit der Leistung meiner Mannschaft kann ich aber nicht zufrieden sein.

Die RWE-Spielinfos im Überblick:

Rot-Weiss - SSVg Velbert 1:0 (1:0)

Rot-Weiss: Lamczyk – Dombrowka, Laletin, Telch, Guirino (57.Pires-Rodrigues) - Grummel (69. Soukou), Heppke - Lemke (74. Ellmann), Avci, Grund - Koep.
Tore: 1:0 Heppke (10.),
Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer (Herne); Zuschauer: 8112.