Essen. Es weht ein neuer Wind an der Hafenstraße. Damit ist nicht etwa gemeint, dass es in dem schmucken neuen Stadion wegen der offenen Tribünenflanke zuweilen noch etwas zugig werden könnte. Sondern der neue Fußball-Tempel im Norden soll Sinnbild sein für den Neuaufbau beim Traditionsvereins Rot-Weiss Essen, für eine positive Zukunft.
Es weht ein neuer Wind an der Hafenstraße. Damit ist nicht etwa gemeint, dass es in dem schmucken neuen Stadion wegen der offenen Tribünenflanke zuweilen noch etwas zugig werden könnte. Sondern der neue Fußball-Tempel im Norden soll Sinnbild sein für den Neuaufbau beim Traditionsvereins Rot-Weiss Essen, für eine positive Zukunft.
Paß spricht von Lebensgefühl
Das „Stadion Essen“ ist zwar ein Stadion für ganz Essen, wie die Stadt als Hausherr krampfhaft betont, aber man tritt dem Frauen-Bundesligisten SGS, dem zweiten Mieter, nicht zu nahe, wenn man behauptet, dass es ohne Rot-Weiss nie gebaut worden wäre. Und würde der „Hauptnutzer“ noch in der 5.Liga kicken, wohl auch nicht. Dabei hat OB Reinhard Paß gestern in seiner Eröffnungsrede trefflich bemerkt, dass das Stadion wichtig sei, für „das Lebensgefühl in dieser Stadt“. So ist das. Auch wenn es in Zeiten des Ringens (Wird gebaut oder nicht?) so nie gesagt wurde.
Nun ist es vollbracht. Gleichwohl hat es lange gebraucht, denn schon Paß-Vorgänger Wolfgang Reiniger hatte im August 2009 mit viel Bohei symbolisch zum Neubau angestoßen. Christian Hülsmann war damals Stadtdirektor. Diesmal schnappte er sich als Aufsichtsratschef der Rot-Weißen den Ball und schoss ihn ins leere Tor.
Herkenrath und Lippens im Stadion
Unter dem Jubel der vielen Zuschauer. Über 8000 Gäste kamen zur Hafenstraße: Fans, Funktionäre, Fußballer, Neugierige. Und natürlich viele alte Kämpen mit rot-weißer Vergangenheit. Herkenrath, Lippens, Kik, Ferner, Kurth usw. Auch der ehemalige Präsident Rolf Hempelmann war gekommen, der in seiner Amtszeit (1998-2008) vergeblich für ein Stadion kämpfte.
Es ist ein Investition für die Zukunft, insofern ist es auch als Sinnbild zu verstehen, dass die A-Junioren von RWE das erste Punktspiel auf dem neuen Grün absolvierten. Schließlich ist die Nachwuchsarbeit mehr denn je eine Säule beim Neuaufbau der Rot-Weißen. Und dass der Aufsteiger der A-Junioren-Bundesliga den Nachwuchs des BVB mit 3:2 besiegte, könnte man durchaus als gutes Omen werten. Die erste Mannschaft ist ja ebenfalls erfolgreich gestartet. Aber der Weg nach oben ist lang und mühsam. „Rot-Weiss in der 1.Bundesliga, das wäre doch was, oder?“, fragte der Moderator den betagten RWE-Meisterspieler Fritz Herkenrath (83). „Ich habe das nicht so ganz verstanden“, antwortete dieser. Zufall - aber mit Symbolkraft.