Verl. Auftakt nach Maß: Zweimal auswärts angetreten, zweimal gewonnen. So lautet die Bilanz von Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen nach den ersten beiden Saisonspieltagen. Nach dem 4:2 in Oberhausen gab es am Freitagabend einen 3:2-Erfolg beim SC Verl.

RWE-Trainer Waldemar Wrobel hatte seine Formation nach dem verletzungsbedingten Ausfall der Außenverteidiger Max Dombrowka und Roberto Guirino umstellen müssen. Er entschied sich, Kevin Grund aus dem Mittelfeld auf die Position des linken Außenverteidigers zurückzuziehen. Rechts verteidigte Neuzugang Christian Telch. Für Kevin Grund spielte Kevin Pires-Rodrigues im linken offensiven Mittelfeld diesmal von Beginn an.

Nach der Pause nahm die Begegnung richtig Fahrt auf

Die erste Hälfte war fast eine Blaupause der RWO-Partie. Die Verler hatten durch Mathias Haeder (16.) und Manuel Rasp (21.) zwei gute Chancen, RWE schlug in einem psychologisch wichtigen Moment zu. Benedikt Koep passte eine Minute vor dem Pausenpfiff uneigennützig auf Kerim Acvi, der die Essener Führung markierte.

Direkt nach Wiederbeginn nahm die Partie aber erst so richtig Fahrt auf. Und wieder wählten die Rot-Weissen einen günstigen Zeitpunkt. Es war nicht einmal eine Minute gespielt, da traf Kevin Pires-Rodrigues mit einem sehenswerten Schuss ins lange Eck zum 2:0. Sein Treffer war aber nur der Auftakt von verrückten zehn Fußballminuten. Die 1753 Zuschauer sahen vier Tore innerhalb von zehn Minuten. Nach dem Verler Anschlusstreffer durch Manuel Rasp stellte Benedikt Koep, der Doppel-Torschütze von Oberhausen, den alten Abstand wieder her. Beruhigend, sollte man meinen. Doch Mathias Haeder brachte die Verler nur vier Minuten später wieder zurück in die Partie. Und hätte RWE-Keeper Dennis Lamczyk wiederum eine Minute später mit einer einer tollen Parade gegen Tim Manstein nicht den Ausgleich verhindert, wer weiß, welchen Verlauf diese Partie genommen hätte.

RWE-Trainer Waldemar Wrobel sieht noch Verbesserungsbedarf bei RWE

Vier Tore in zehn Minuten, die sieht auch Waldemar Wrobel nicht alle Tage. „Das ist ziemlich exklusiv“, sagte der 42-Jährige nach dem Abpfiff. Positiv sei, dass man wieder drei Tore gemacht habe. „Und außerdem haben wir ja nicht gegen irgendeine Mannschaft gewonnen, sondern gegen eine, die einen Punkt gegen Lotte holte und in Siegen gewann. Unter dem Strich war das eine anständige Vorstellung, aber es war noch nicht alles gut“, betonte Waldemar Wrobel.

Dabei dachte der Coach der Rot-Weissen wohl vor allen Dingen daran, dass seine Mannschaft zweimal mit zwei Toren vorn lag. „Uns fehlt es noch an Sicherheit, Geduld und Ruhe. Wenn man mit zwei Toren führt, muss man auch mal Tempo rausnehmen. Die Rückwärtsbewegung gilt es noch zu verbessern“, erklärte Waldemar Wrobel, wo der Hebel angesetzt werden muss. Es gebe noch Schwankungen in der Leistung. „Und zwar nicht individuell, sondern als Mannschaft“, so Wrobel.

Zwei Auswärtsspiele, zweimal gewonnen, sieben Tore geschossen. Diese Zwischenbilanz brachte die Rot-Weissen auf jeden Fall erst einmal auf Platz zwei.

Alle RWE-Informationen zum Spiel:

RWE: Lamczyk – Grund, Rodenberg, Laletin, Telch – Grummel (60. Sawin), Heppke – Pires-Rodrigues (71. Wagner), Avci, Lemke – Koep (80. Ellmann).

Tore: 0:1 (45.) Avci, 0:2 Pires-Rodrigues (46.), 1:2 Rasp (47.), 1:3 Koep (52.), 2:3 Haeder (56.).

Schiedsrichter: Bastian Börner (Lendringsen)

Zuschauer: 1753.