Bochum. . Die Rot-Weißen gewinnen beim VfL Bochum II nach guter Leistung verdient mit 4:2

Die 1:4-Pleite gegen Spitzenreiter Mönchengladbach lag den Rot-Weißen noch schwer im Magen. Man lässt sich nicht gerne vorführen im eigenen Stadion. Und wie so oft nach solch derben Enttäuschungen fordert der Trainer von seinen Spielern eine Reaktion, eine Antwort. Und die kam prompt und in aller Deutlichkeit: 4:2 – diesmal für RWE und gegen den VfL Bochum II.

Dieses Ergebnis konnte man nach dem dürftigen Auftritt am Dienstag nicht unbedingt erwarten. Doch eine größere Überraschung servierte RWE-Trainer Waldemar Wrobel den Fans mit dem Aufstellungsbogen. Dort tauchte Sebastian Jansen auf, der nach langer Verletzungspause erstmals überhaupt in dieser Saison zum Einsatz kam. Er spielte in der Innenverteidigung neben Vincent Wagner und machte seine Sache ordentlich. Erst recht, wenn man bedenkt, dass ihm reichlich Spielpraxis fehlt. „Er hat gezeigt, dass er uns weiterhelfen kann“, urteilte Wrobel. Er war mit der Leistung zufrieden.

Den Part von Außenverteidiger Kevin Lehmann (gesperrt) übernahm Timo Brauer, was er ganz früher schon einmal gemacht hatte. Koep und Lenz saßen draußen, Grummel stand in der Startelf. Auch Wrobel hatte reagiert.

Den Rot-Weißen merkte man an, dass sie auf Wiedergutmachung drängten. Sie kontrollierten das Geschehen, doch alles in allem wirkte das Spiel doch zu statistisch, die Angriffe zu zaghaft. Allerdings konnten sich die Bochumer überhaupt nicht gegen die kompakt stehenden Essener durchsetzen, so das es in den ersten 20 Minuten kaum Aufregendes zu sehen gab.

Dann jedoch ging es flott und war schön anzuschauen. Brauer hatte sich auf der Außenbahn durchgetankt, flankte aus vollem Lauf. Kevin Grund sprintete in die Mitte und verwandelte per Flugkopfball zum 1:0. RWE hatte das Spiel im Griff. Und Kaya hätte das 2:0 erzielen können. Doch ihm gelang nur ein Schüsschen (39.). Im Gegensatz zu seinem Mitspieler Markus Heppke, der bekanntermaßen ein „Mordspfund“ im rechte Fuß hat. Einen Freistoß aus gut 25 Metern hämmerte er mit beachtlicher Präzision ins Netz (42.). 2:0 – keine Chance für VfL-Keeper Heuer.

Unmittelbar nachdem Kaya eine weitere gute Möglichkeit versiebt hatte, passte die RWE-Abwehr bei einem langen Pass der Bochum nicht auf, Hrustic verlängerte mit dem Kopf, schon lief Wassinger ganz allein auf das RWE-Tor zu und vollendete zum 1:2.

Das gab Mut und Auftrieb. Wesentlich flotter begann Hälfte zwei, wobei es schien, als würde der Gastgeber endlich den Faden finden. Der VfL wurde besser, doch ein Angriff der Rot-Weißen ließ die Hoffnung welken. Diesmal flankte Kevin Grund, Güngör Kaya nahm den Ball volley und erhöhte auf 3:1. Und nur vier Minuten später trieben die Gäste den Ball blitzschnell nach vorn. Die Bochumer waren überfordert und Kerim Avci zirkelte die Kugel zum 4:1 in Netz. Klar, es war die Entscheidung, der Treffer von Kyei zum 2:4 nur ein kleiner Makel. „Wir haben selten so verdient verloren“, gestand VfL-Trainer Iraklis Metaxas ein. Kollege Wrobel lobte das „andere Gesicht“ seiner Mannschaft, das sie diesmal in puncto Aggressivität und bei den Zweikämpfen gezeigt habe. „Aber nun kommt es darauf an, auch Konstanz zu beweisen.“ Gleich am kommenden Dienstag im Nachholspiel beim SV Elversberg (19 Uhr).

VfL Bochum II -
Rot-Weiss Essen2:4 (1:2)

RWE: Lamczyk – Brauer, Jansen (78. Denker), Wagner, Guirino – Heppke (74. Vennemann), Grummel – Grund, Avci, Lemke (64. Kuta) - Kaya.

Schiedsrichter: Stefan Brauer (Hildesheim). Zuschauer: 1350.

Tore: 0:1 Grund (26.), 0:2 Heppke (42.), 1:2 Wassinger (43.), 1:3 Kaya (56.), 1:4 Avci (60.), 2:4 Kyei (89.).