Bahlingen.

Mit gemischten Gefühlen ging es für Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen aus dem Trainingslager in Bahlingen zurück in Richtung Heimat. Der Tross stand am Sonntag noch unter dem Eindruck eines völlig verpatzten Tests beim Kaiserstuhl-Cup: Gegen Lokalmatador Bahlinger SC setzte es eine 0:1-Niederlage. „Da hat die Bereitschaft gefehlt, wir waren nicht aggressiv und hatten nicht die gewohnte Ordnung im Spiel“, fand Trainer Waldemar Wrobel deutliche Worte. „Vielleicht standen einige noch unter dem Eindruck des Freiburg-Spiels, aber das lasse ich nicht gelten. Da erwarte ich einfach viel mehr.“

Dass es eben auch anders geht, hatten seine Jungs einen Tag zuvor beim Spiel gegen den Erstligisten bewiesen. Vor 2600 Zuschauern musste sich RWE zwar letztlich deutlich mit 1:4 (1:1) geschlagen geben, dennoch hatte Wrobel das gesehen, was er sehen wollte: Eine Mannschaft, die einem favorisierten Gegner einen großen Kampf liefert und auch spielerisch überzeugt. Suat Tokat hatte früh zum 1:0 getroffen (3.) – eine Führung, die sich die Essener mit zunehmender Spieldauer sehr wohl verdienten. „Wir waren Freiburg über 60 Minuten ein ebenbürtiger Gegner“, blickte Wrobel zufrieden zurück, auch wenn RWE doch noch vier Gegentore kassierte.

Der Coach zog auch insgesamt ein positives Fazit unter das fünftägige Beisammensein, trotz der Niederlage gegen Fünftligist Bahlingen. „Das Trainingslager war ein Erfolg.“ Er habe viele Eindrücke und Informationen gewonnen, „mit denen werden wir nun in die letzte Vorbereitungswoche gehen“. Freiburg habe gezeigt, dass man gegen einen starken Gegner mithalten könne. „Das müssen wir über 90 Minuten beweisen: Dazu gehört, die Fehler abzustellen und an der Präzision zu arbeiten. Wenn wir das schaffen, sind wir gegen Union Berlin nicht der Favorit, aber gut gerüstet für diese Aufgabe.“ Am Freitag steht das DFB-Pokalspiel gegen den Zweitligisten aus der Hauptstadt an (20.30 Hafenstraße).