RWE hat am Mittwoch ein Ausrufezeichen gesetzt. Doch hinter was? Vom Aufstieg will vor dem Spiel in Bergisch Gladbach niemand etwas wissen. Noch nicht...

Vergangener Mittwoch, 20.15 Uhr, Georg-Melches-Stadion. Minuten des Zweifels. Sollte die Serie tatsächlich einen dauerhaften Knacks erhalten haben? Zweifellos präsentierte sich Rot-Weiss Essen in den ersten 45 Minuten des Spitzenspiels gegen die SSVg. Velbert stark formverbessert gegenüber den letzten beiden Auftritten. Doch mit der beinahe einzigen Offensivaktion der Gäste erzielte Daniel Nigbur das 1:0 für die Gäste. Es folgte die kürzeste Halbzeitansprache der Saison. Schon Minuten vor Wiederanpfiff waren die RWE-Spieler zurück - und legten die wohl furioseste Halbzeit der Saison auf den Rasen.
Und schon ist die Gemütslage ganz anders - und vielleicht optimistischer als jemals in dieser Saison. Selbst bei Waldemar Wrobel macht sich ein wenig Erleichterung bemerkbar. "Das war eine positive Geschichte - aus unterschiedlichen Gründen: Nach den etwas schwächeren Auftritten gegen Schermbeck und Rhynern haben wir wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden und gegen den stärksten Sturm der Liga einen Rückstand so imposant aufgeholt", findet der RWE-Trainer.

Dann kann die nächste Auswärtshürde ja kommen. Am Sonntag reisen die Rot-Weissen zum SV Bergisch Gladbach. Tabellenplatz elf, Kategorie: lösbar. Denkste! Wrobel erinnert nur zu gern ans Hinspiel. Das gewann RWE zwar deutlich mit 3:1, tat sich dabei aber äußerst schwer: "Das war unser bis dahin schwierigster Gegner. Germania Windeck hat dort beim Rückrundenauftakt zwar 3:1 gewonnen, aber sich auch sehr schwer getan. Wir müssen auf der Hut sein!" Und überhaupt natürlich jedes Spiel am Limit bestreiten, so viel ist bekannt.

Rechenspiele sind dem 41-Jährigen trotz 15 Punkten Puffer vor dem ersten Nichtaufstiegsplatz deshalb zu waghalsig. "Ich werde den Teufel tun, jetzt zu rechnen. Solange wir noch keine saubere Tabelle haben, ist das alles Spekulation. Wir müssen erstmal abwarten, was der ETB in seinen Nachholspielen macht. Wenn sie auch noch gegen uns gewinnen sollten, könnten die wieder auf vier Punkte heranrücken. Wir spielen noch mindestens bis zum Sommer in der NRW-Liga. Alles andere ist Spekulation."