Essen. . Rot-Weiß Essen schickt den Verfolger SSVg Velbert mit einer Klatsche nach Hause und ist wieder Tabellenführer der NRW-Liga - da die Partie des ETB gegen Germania Windeck abgesagt wurde.
Rot-Weiß Essen kann die Aufstiegsfeier planen. Gestern Abend schlug der NRW-Ligist im Georg-Melches-Stadion den direkten Verfolger SSVg Velbert 4:1 (0:1). Damit liegen die Essener 15 Punkte vor den Gästen, die weiter auf Platz drei rangieren, da die Partie des ETB gegen Spitzenreiter Germania Windeck aufgrund des unbespielbaren Uhlenkrug Stadions abgesagt wurde.
Das Ergebnis ist auch eine Duftmarke an die Konkurrenz. Sie signalisiert: Hier, in unserem Haus, gewinnt keiner. Es war eine tolle zweite Halbzeit, die die treuen Anhänger sahen. Waldemar Wrobel war anschließend sichtlich erleichter und begeistert: „Alles gut, alles schön“, fand der RWE-Trainer in der Pressekonferenz. „Vor allem die zweite Halbzeit war schön anzusehen. Wir haben viel Druck gemacht und viele Chancen erarbeitet.“ Das sah traditionell sein Pendant Frank Schulz ganz anders: „Wer so Böcke schießt, kann in Essen nicht bestehen.
Eine Wand rot-weißer Schals deutete nach dem 3:1 in der Essener Fan-Kurve an, wer der Herr im Hause war. „Oh RWE“ hallte es immer wieder durchs altehrwürdige Stadion. Die Fußball-Welt glänzt wieder in Rot und Weiß.
Die Essener hatten sich in das Spiel gekämpft und letztlich aufgrund der größeren Leidenschaft verdient gewonnen. Dass es zu einer so bitteren Pleite für die Gäste ausarten würde, davon war lange nicht auszugehen.
Denn das, was die Rot-Weißen in der ersten Halbzeit spielerisch abgeliefert hatten, genügte nicht höheren (Regionalliga)-Ansprüchen. Seit gestern können sich die Verantwortlichen um Wrobel aber darum kümmern.
Lange, meist planlose Bälle skizzierten die ersten 60 Minuten. Vor allem aus dem zentralen Deckungsverband mit Vincent Wagner und Alexander Thamm wurde zu oft das Leder nach vorne geschlagen. Die wacker kämpfenden Timo Brauer und Jan Jensen wurden kaum ins Spiel einbezogen.
Wie es besser geht, zeigte die SSVg Velbert. Statt wild aufs Tor zu dreschen, ließ Mittelstürmer Marco Onucka elegant RWE-Verteidiger Dirk Jasmund ins Leere springen. Seine Hereingabe versenkte Daniel Nigbur eiskalt zur 1:0-Führung der Gäste (42.)
RWE ballert Velbert weg
Bis zur 53. Minute fiel den Rot-Weißen, bis auf einige Ecken, wenig ein. Nachdem Velberts Julius Steegmann im Mittelfeld nur stehen blieb, schaltete der eingewechselte Suat Tokat am schnellsten und schickte den sehr starken Holger Lemke auf die Reise. Sein Rechtsschuss knallte noch gegen den Pfosten, den Abpraller schob Leon Enzmann aus zwei Metern zum 1:1 über die Linie.
Und nachdem sich acht Minuten später Tokat blitzschnell am Fünfmeterraum um seinen Gegner drehte und zum 2:1 traf, fing Rot-Weiß auch an zu kombinieren. So wie beim sehenswerten 3:1 (69.). Der lauffreudige Meik Kuta passte quer auf Timo Brauer, der steil auf Joker Benedikt Koep – Tor. Das 4:1 erneut durch Tokat ging im frenetischen Jubel der Rot-Weißen unter. Die Fans wissen: Das ist die Regionalliga.