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Der Wechsel des Nationalspielers Mesut Özil zu Real Madrid hat auch Folgen für Rot-Weiss Essen. Der Club erhält 1,5 Prozent der Transfersumme als Solidaritätsbeitrag, da er an der Ausbildung beteiligt war. Das könnten rund 225 000 Euro sein.

Der Kreis schließt sich. Zwar wird der deutsche Nationalspieler Mesut Özil nach dem Weggang aus Bremen zukünftig das Trikot von Real Madrid tragen, der Wechsel hat aber auch Auswirkungen für Rot-Weiß Essen, den Verein, bei dem Özil den Großteil seiner fußballerischen Teenagerjahre verbracht hat.

Die Fifa-Statuten sagen: Wird ein Spieler vor Vertragsablauf transferiert, erhalten alle Vereine, die zu seinem Training und seiner Ausbildung beigetragen haben, einen Teil der Entschädigung, die der abgebende Verein – in diesem Fall Werder Bremen – bekommt. Der Betrag ist nach Jahren prozentual gestaffelt. Voraussetzung: Der Spieler muss aus einem Vertrag heraus wechseln und darf nicht älter als 23 Jahre sein.

„Fest steht nur, dass uns 1,5 Prozent zustehen“

Das trifft bei Mesut Özil zu, der von 2000 bis 2005 bei RWE spielte. Der technisch brillante Mittelfeldspieler Mesut Özil hatte einen Vertrag in Bremen und wird im Oktober 22 Jahre alt. „Seitdem das Wechselgerücht kursiert, haben wir uns schon etwas mit dem Thema befasst“, sagt RWE-Teammanager Damian Jamro, der sich freut, dass die starke Jugendarbeit der Rot-Weißen damit im wahrsten Sinne des Wortes honoriert wird. „Die genaue Summe kennen wir nicht, wie ja auch keine offizielle Transfersumme bestätigt wurde. Fest steht nur, dass uns 1,5 Prozent zustehen“, erklärt der Jamro. Bei 15 Mio Euro, die als Transfersumme kursieren, wären das 225 000 Euro für die Rot-Weißen. Ob der Solidaritätsbeitrag aus Madrid oder Bremen kommen wird, ist auch noch nicht bekannt. Das hängt davon ab, was beide Vereine in dem Transfervertrag festgeschrieben haben. „Und den Wortlaut des Transfervertrags kennen wir nicht. Vorgeschrieben ist aber, dass der Verein, der den Solidaritätsbeitrag zahlen muss, sich in 30 Tagen die betreffenden Vereine kontaktieren muss“, so Jamro.

Auch wenn die konkrete Summe noch nicht feststeht, der Betrag ist für den NRW-Ligisten so oder ein erklecklicher. Dabei vergisst Damian Jamro die derzeit besondere Situation nicht. „Wir befinden uns im Insolvenzverfahren und ich weiß nicht, wie das Geld verwendet wird. Das wird der Insolvenzverwalter entscheiden.“ Dessen Sprecher Holger Voskuhl erklärte am Mittwoch auf Nachfrage: „Wir prüfen zurzeit, ob Ansprüche bestehen. Wenn ja, werden wir sagen können, wo das Geld hingeht. Wir werden das Fell das Bären aber nicht verteilen, bevor er erlegt ist.“