Essen. .
Die Finanzlage des Viertligisten Rot-Weiss Essen ist dramatischer als erwartet: Nun muss der Verein die von der Sparkasse zugesagte Bürgschaft in Höhe von 2,7 Millionen Euro ziehen.
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Die Finanzlage des Viertligisten Rot-Weiß Essen hat sich dramatischer als bisher öffentlich erwartet wurde.
Die Kassen für den laufenden Spielbetrieb sind nach Angaben der Führung des Fußballvereins dermaßen leer gefegt, dass RWE nun die für diese Saison zugesagte Bürgschaft der Sparkasse Essen in Höhe von 2,7 Millionen Euro ziehen muss. Gedeckt werden muss eine Liquiditätslücke von 1,3 Millionen plus 650 000 Euro vorgezogener Sponsorengelder. Dies sei nur durch die Bürgschaft möglich.
Diese Inanspruchnahme ist nach Meinung der RWE-Führung auch deshalb notwendig, weil sich Oberbürgermeister Reinhard Paß (SPD) trotz mehrerer Gespräche weiterhin geweigert habe, weiteres Geld aus städtischen Kassen zur Verfügung zu stellen. „Der OB sieht es nicht als gewährleistet an, dass sich etwas in unserem Verein zum Positiven verändert. Dies ist eine politische Entscheidung, die müssen wir respektieren“, sagte Hermes. „Die Zukunft von RWE ist mehr als ungewiss.“
Lizenzerteilung hängt vom DFB ab
Paß hatte bereits Ende April für viele überraschend bei Einbringung des 110-Millionen-Euro schweren Sparpakts im Rat RWE scharf kritisiert. Er mahnte damals die Vereinsführung an, „endlich wieder eine wirksame Sponsorenakquise zu betreiben und nicht länger selbstgefällig darauf zu setzten, dass es die Stadt wieder richten wird. Das wird sie nicht!“ Ihm sei „klar, dass diese Situation damit bedrohlich ist für die Lizenzerteilung der kommenden Liga, oder konkret, unter diesen Bedingungen gibt es keine Lizenz.“ Paß fügte hinzu: „Damit bricht aber auch die Finanzierung des Stadions zusammen.“
Seine Worte stießen damals auf Kritik mehrerer Politiker, darunter auch Ratsleute seiner eigenen Partei.
Tatsächlich steht nun die Lizenzerteilung für RWE auf der Kippe. Es hänge vom DFB ab, wie er nun die neue Lage bewerte und wie viel Geld aus der Bürgschaft er der neuen Saison zurechne, heißt es aus der RWE-Spitze. Damit droht aber der Zwangsabstieg des einstigen Bundesligisten in die fünfte Liga. Auch der Plan eines neuen Stadion wäre damit wohl vom Tisch.
Paß selbst betonte am Montagabend gegenüber der WAZ, Kritik am Verhalten der Stadt Essen sei unangebracht: „Die Stadt hat für RWE in den vergangenen Jahren sehr viel geleistet. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, der Verein anscheinend nicht.“