RWE-Mittelfeldspieler Mike Wunderlich erkennt auch Unzulänglichkeiten im eigenen Team. Rechte Seite war eine Schwachstelle.
Ausgepumpt und enttäuscht stand Mike Wunderlich auf dem Rasen der PGW-Arena, während sich die Spieler der Sportfreunde Lotte im Kreise drehten und lauthals Jubelgesänge anstimmten. „Wir müssen nur auf uns schauen”, sagte der Mittelfeldspieler. „Dass wir in der Tabelle auf Rang 12 stehen, kommt doch nicht von ungefähr. Es reicht einfach nicht. Lotte hat kompakt und diszipliniert gestanden. Aber wir wussten doch genau, was hier abläuft. Aber wir hätten heute wohl noch zwei Stunden spielen können, und es hätte nicht geklappt.”
RWE-Kapitän Denny Herzig gab zu: „Das ist definitiv ein Rückschritt für uns. Ich möchte niemandem zu nahe treten, aber da hat wohl bei einigen auch die Einstellung gefehlt. Aber wir müssen nach vorn schauen und weiter arbeiten. Wir können ja nicht nach einem Drittel der Saison schon alles hinwerfen.”
Die rechte Abwehrseite der Essener sollte sich als ein großer Schwachpunkt erweisen. Der 21-jährige Bartosz Broniszewski jedenfalls zeigte sich als Wackelkandidat. Und Markus Neumayr davor konnte ebenfalls nur wenige Impulse setzen. Dass Lotte jeweils über links zum Erfolg kam, ist bezeichnend. „Spielerisch und im Zweikampfverhalten waren wir mit ihm nicht zufrieden”, sagte Trainer Erkenbrecher über Neumayr. Kein Wunder, dass er noch vor der Pause ausgewechselt wurde. Broniszewski spielte in Hälfte zwei noch zehn Minuten, dann durfte auch er zum Duschen. „Wir haben ein Problem auf der rechten Abwehrseite, weil wir keinen gelernten rechten Verteidiger haben”, erklärte Trainer Aussem. Finn Holsing fällt nach seinem Achillessehnenriss noch Monate aus. Und deshalb möchte das Trainergespann ja auch Giovanni Canatta verpflichten, der schon seit einiger Zeit in Essen zur Probe trainiert.
Allerdings machte der eingewechselte Turgul Aydin auf der rechten Abwehrseite eine ganz ordentliche Partie. Und unter dem ehemaligen Trainer Michael Kulm hatte Aydin auch schon auf dieser Position gespielt. „Obwohl er eigentlich ein Sechser oder Innenverteidiger ist”, so Erkenbrecher. Allerdings dürfte sich Aydin für das Heimspiel am Freitag (19.30 Uhr) gegen Gladbach empfohlen haben. haro