Essen. Lob von RWE-Trainer Christoph Dabrowski: Der Ersatzmann löste seine Aufgabe auf der ungewohnten Rechtsverteidiger-Position erstaunlich gut.

Nach dem 3:1-Sieg gegen den ukrainischen Erstligisten NK Veres Riwne hatte sich die Laune von RWE-Trainer Christoph Dabrowski wieder aufgehellt. Tags davor, als er von der Absage des Saarbrücken-Spiels erfuhr, war sie erst einmal dahin: „Ich habe davon nach dem Mittagstraining erfahren, da musste ich mich erst mal kurz zusammenreißen.“

Aber das Benefizspiel hatte dem RWE-Coach für die nächste Ligapartie in zwei Wochen gegen den MSV Duisburg einige Erkenntnisse gebracht: „Die Jungs haben das vor allem in der zweiten Halbzeit gut gemacht, wir hatten ja einige Positionen gewechselt, wir hatten gute Offensivaktionen, gegen eine robuste Mannschaft. Nils Kaiser auf der Rechtsverteidiger-Position hat mir gut gefallen, er ist auf jeden Fall dann auch eine Option.“ Der eigene Nachwuchsmann fühlte sich dort auf jeden Fall sichtlich wohler als in der ersten Halbzeit Rios Alonso, der nach dem Wechsel auf seine gewohnte Innenverteidiger-Positon wechselte und dort wieder für mehr Stabilität sorgte.

Noch ein Gewinner des Testspiels: Leo Vonic (rechts) erzielte die ersten beiden Treffer beim 3:1-Sieg.
Noch ein Gewinner des Testspiels: Leo Vonic (rechts) erzielte die ersten beiden Treffer beim 3:1-Sieg. © IMAGO/Maximilian Koch | IMAGO/Maximilian Koch

RWE-Trainer Dabrowski hat noch eine Option mehr in der Abwehr

Und das, obwohl er mit Fabian Rüth einen neuen Nebenmann im Abwehrzentrum an seiner Seite hatte. Der Langzeitverletzte löste seine Aufgabe erstaunlich souverän und abgeklärt, worauf Dabrowski im Abwehrbereich nun noch eine Option mehr besitzt: „Ja, das ist jetzt halt die Frage, ob man das Innenverteidiger-Duo auseinander sprengt und so eine Möglichkeit nutzt.“ Aber bis Duisburg sei ja noch lange hin.

Das ist ein bisschen Wettbewerbsverzerrung, auch aus Lauterer Sicht, die rödeln noch im Abstiegskampf am Wochenende.
RWE-Trainer Christoph Dabrowski zum Spielausfall in Saarbrücken.

Zweite wichtige Erkenntnis im Sturm: Leo Vonic hatte nach der Pause wesentlich mehr Schwung in die Angriffsreihe gebracht als in den ersten 45 Minuten Moussa Doumbouya, der sich kaum in Szene setzen konnte. „Zwei Tore erzielt, Tor vorbereitet von Voelcke, mit einer guten Verlagerung, er konnte sogar noch ein drittes machen, aber alles gut“, so des Trainers Lob für seinen Stürmer, der sich zuletzt hinten anstellen musste.

Rot-Weiss Essen: Team erhält drei Tage Pause

Insgesamt hatte sich die Mannschaft mit dem engagierten Auftritt einen dreitägigen „Kurzurlaub“ verdient, ehe es Mitte der Woche wieder mit dem Training weitergeht und es Mittwoch, Donnerstag zwei Doppeleinheiten gibt. Ob bis dahin dann ein adäquater Testspielgegner für das Wochenende gefunden sein wird, wird sich zeigen. Man bemüht sich, ein Gegner ab Regionalliga aufwärts sollte es schon sein. „Ich habe einen guten Freund, der in die Niederlande und nach Belgien Kontakt hat, vielleicht geht da was - aber wir müssen schauen“, hofft Dabrowski auf kurzfristigen Ersatz für den Spielausfall. Sonst würde halt ein internes Spiel laufen.

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Rot-Weiss Essen sauer über Absage: „Wettbewerbsverzerrung“

So ganz hatten die RWE-Verantwortlichen auch am Tag danach die kuriose Wasserstandsmeldung aus Saarbrücken noch nicht verdaut. Und Christroph Dabrowski gab noch etwas anderes zu bedenken: „Ich finde es schwierig, es ist ein bisschen Wettbewerbsverzerrung, auch aus Lauterer Sicht, die rödeln im Abstiegskampf am Wochenende und drei Tage später haben sie das Spiel des Jahres, in dem man eine historische Chance hat. Da muss man sich schon ein paar Fragen stellen.“

Aber es bringe ja nichts, der DFB entscheide, setze an, „und am Ende haben wir in der Woche drei Auswärtsspiele hintereinander.“ Die Ohnmacht eines Trainers.

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