Essen. Rot-Weiss Essen trifft auf Unterhaching und darf auf einen Sapina-Einsatz hoffen. Dabrowski über das Personal und den Wechsel im Vorstand.

Dass Marcus Uhlig und Sascha Peljhan im Vorstand von Rot-Weiss Essen aufhören werden und in Marc-Nicolai Pfeifer ein neuer Vorsitzender zum Verein stoßen wird, das hat Christoph Dabrowski nicht überrascht. „Ich war natürlich in einer offenen Kommunikation mit allen Verantwortlichen, so wie es immer passiert, und war in die Prozesse eingeweiht“, sagt der Trainer.

Der Mannschaft wurde die Nachricht am Dienstag, also am Tag der offiziellen Verkündung, mitgeteilt. „Sie hat es aufgenommen, ganz normal trainiert und Fußball gespielt“, erzählt Dabrowski. Business as usual in dieser besonderen Woche – das Drittliga-Team konzentriert sich also aufs Sportliche.

Rot-Weiss Essen: Sapina kehrt in den Kader zurück

Auf dem Trainingsplatz fehlten die Rehapatienten Ekin Celebi, Sandro Plechaty und Eric Voufack. Wieder dabei: Vinko Sapina. „Er hat komplett am Training teilgenommen“, gibt Dabrowski die Information, auf die so viele Fans gewartet haben. Ein Comeback ist in Sicht. Vielleicht schon an diesem Samstag (16.30 Uhr/Stadion an der Hafenstraße) gegen die SpVgg Unterhaching. „Er wird mit Sicherheit im Kader sein. Er ist unser Kapitän, man hat über Wochen und Monate gesehen, welche Qualität er mitbringt und wie gut er uns tut.“ Wohl wahr.

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Und Felix Götze, noch so ein Leistungsträger? Der wird pausieren. Er hat, wie auch der dritte Torwart Ole Springer, ein „leichtes Schädel-Hirn-Trauma. Wir wollen kein Risiko eingehen.“ Götze hat sich bekanntlich in letzter Sekunde in Dresden verletzt. Auf der Liege wurde er von Sanitätern vom Platz gebracht und währenddessen von Teilen des Dynamo-Anhangs verhöhnt und beleidigt.

Anschließend meldete sich Götze via Instagram zu Wort mit einem Statement, das für Aufsehen sorgte. „Gestern habe ich das erste Mal in meiner Fußballkarriere geweint. Nicht vor Schmerzen, sondern weil es erniedrigend war, mit blutendem Gesicht und unter Schock beleidigt, bespuckt und beworfen zu werden“, schrieb er am Sonntag. Und auch: „Es gibt Grenzen und die wurden gestern leider überschritten.“

Muss zuschauen: Rot-Weiss Essens Felix Götze.
Muss zuschauen: Rot-Weiss Essens Felix Götze. © firo Sportphoto | Ralf Ibing

Rot-Weiss Essen: Dabrowski stärkt Götze den Rücken

Das Statement hat Dabrowski gesehen und für gut befunden. „Felix hat meine ganze Unterstützung. Trotz aller Rivalität und trotz des Drucks geht es immer um den Respekt anderen Menschen gegenüber“, betont er. Die Partie in Dresden ist 2:2 ausgegangen - während die SGD 36 Torchancen hatte, brachte es RWE lediglich auf drei Schüsse. Hatte Rot-Weiss Essen nur Glück und einen starken Keeper Jakob Golz oder darf man zufrieden sein mit dem Auftritt?

Alle Brennpunkte bei Rot-Weiss Essen

„Am Ende zählt es, wie viele Tore man schießt und wie viele Tore man bekommt. An dieser Betrachtungsweise hat sich nichts geändert“, antwortet Dabrowski. „Es war eine wuchtige Atmosphäre und ein bärenstarker Gegner, der auf uns zugekommen ist. Wir waren genau auf dieses Spiel vorbereitet und wollten Nadelstiche setzen, das ist uns gelungen.“

Rot-Weiss Essen startet in die „Rachewochen“

In Dresden endeten auch die direkten Duelle im Rennen um die ersten drei Plätze. Erst Jahn Regensburg, dann der SSV Ulm 1846 und Dynamo – vier Punkte gab es aus den Spielen gegen die Top Drei. „Eine Ausbeute von vier Punkten bei zwei Auswärtsspielen ist absolut in Ordnung, aber auch nicht überragend. Deswegen müssen wir weiter marschieren, wenn wir weiter im oberen Drittel dabei sein möchten“, meint Dabrowski.

In der SpVgg Unterhaching kommt der Tabellenzehnte nach Essen. Danach wartet der Dreizehnte, der SC Verl – in der Hinrunde setzte es üble Klatschen für Rot-Weiss. 0:4 in Bayern, 0:5 daheim gegen den alten Widersacher aus dem Ostwestfälischen. Wenn die zurückliegenden Wochen die Topspielwochen waren, sagt Dabrowski, dann kommen nun die „Rachewochen“.

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