Essen. Uhlig und Peljhan sind (bald) Geschichte, Pfeifer neu dabei. So ordnet Uwe Strootmann den Wechsel im RWE-Vorstand ein – unsere Kolumne.
Hand hoch: Wer hat bei dem Namen des zukünftigen Neuen an der Spitze von RWE auch direkt an den Essener Heinz Rühmann gedacht, der einst die legendären Worte „Pfeiffer, mit drei f“ in dem Klassiker „Die Feuerzangenbowle“ sprach und Prof. „Schnauz“ regelmäßig aus der Fassung zu bringen wusste. Aus der Fassung waren nun auch viele, als nacheinander vermeldet wurde, dass sowohl Marcus Uhlig als auch Sascha Peljhan ihre Vorstandsarbeit bei Rot-Weiss Essen niederlegen. Natürlich wird im Gegenzug direkt die reine Tätigkeit als Fan bei beiden wieder aufgenommen.
+++ Uhlig und Peljhan gehen, so hat Pfeifer überzeugt +++
Im Anschluss an die Meldung brannte es im Forum mindestens wie vergangenen Samstag im Essener Strafraum lichterloh. Nur gibt es da keinen Jakob Golz, der die Dinge klärt, sondern in verschiedenen Strängen wurde von null auf hundert debattiert. Kaderpersonalien wurden mit in den Topf geworfen, manch einer freute sich auch, vieles wurde bisweilen komplett irrational vermischt. Der Untergang der Hafenstraße schien einmal mehr nicht weit entfernt, wozu auch die gewollt dramatische Schlagzeile der dunklen Wolken beigetragen haben dürfte.
Rot-Weiss Essen: Sechs Jahre - das geht an die Substanz
Die vielen, vielen Beiträge, in denen Marcus Uhlig und Sascha Peljhan einfach nur gedankt wurde für ihren in Summe mehr als guten Job bei Rot-Weiss Essen: Die gingen dabei fast unter. Und wie so oft hatte man das Gefühl, dass der Verein natürlich mal wieder alles falsch gemacht hat, indem nicht jeder Fan persönlich angerufen und über die Entwicklung informiert wurde. Sicher hätten wir es lieber von unserem Verein als erstes erfahren, aber auch hier gilt es nun mal Prozesse abzuwarten, wie die Sitzung des Aufsichtsrates, bis alles wasserdicht ist.
Daran sind wir Fans aber vor allem auch die Presse natürlich nicht gebunden. Und die Meldungen hätten sogar noch eher rausgehauen werden können. Es ging also von Vereinsseite schlicht nicht anders, genauso wie auch komplexe Verhandlungen nicht einen Tag früher beendet werden, nur weil ich als Fan endlich die Unterschrift als trockene Tinte auf Instagram sehen will. Oder vielleicht den Abgang von Marcus Uhlig lieber im Stil der essendiese Clips gehabt hätte. Cool wäre es natürlich gewesen, wenn er den Helm abnimmt und „Ich danke Sie“ sagt.
Spaß beiseite: Es findet ein von langer Hand geplanter und geordneter Wechsel an der Spitze von Rot-Weiss Essen statt. Sechs Jahre bei RWE im 24/7 Modus: Das geht richtig an die Substanz, da lässt man Körner, wie es gerne heißt. Michael Welling und Marcus Uhlig haben nacheinander den Verein auf wirtschaftliche und sportliche Spur gebracht. Der „Doc“ hat sich vom ersten Tag an in RWE schockverliebt und Marcus Uhlig kam bereits mit dem für RWE brennenden Herzen. Und uns wird Rot-Weiss Essen sowieso bis zum letzten Tag unseres Lebens begleiten. Da sollten wir auch ab und an mal Milde walten lassen.
Vorstand Pfeifer: Herzlich willkommen bei RWE!
Nun also der Pfeifer mit nur einem „f“ und ganz ohne jedwede RWE-Attitüde. Aber dafür komplett in das Anforderungsprofil passend, so wie wir lesen durften. Und deshalb: Herzlich willkommen Marc-Nicolai Pfeifer. Am besten vorher noch einmal tief durchatmen. Und wenn es nach mir geht: Unbedingt alle Kontaktdaten zu Herrn Ismaik löschen. Aber vor allem und für immer: Alles Gute und Danke Marcus und Sascha!
Das war ein wilder Ritt, vor allem im vergangenen Jahr. Aber er hat dafür gesorgt, dass es doch eher heiter bis leicht bewölkt anne Hafenstraße ist. Und mit unserer Ungeduld können wir es doch mal mit den letzten Worten von Scarlett O´Hara in „Vom Winde verweht“ versuchen: „Morgen ist auch noch ein Tag“!