Essen. Die Fans von 1860 München stellten im Stadion an der Hafenstraße beim Spiel gegen Rot-Weiss Essen den Support ein. Dafür gab es einen Grund.

Zwei Traditionsklubs, Führungswechsel und vier Tore, sommerliche Temperaturen und über 18.000 Zuschauer: Eigentlich bot das Drittliga-Heimspiel von Rot-Weiss Essen gegen 1860 München (2:2) beste Voraussetzungen, ein Fußballfest zu werden.

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Und dennoch wurde die Stimmung in beiden Fanlagern teilweise getrübt. Auf Seiten der Essener waren es Unmutsbekundungen gegen Trainer Christoph Dabrowski und die Freistellung von Zeugwart Peter Sommer.

Bei den mitgereisten 1860-Anhängern sorgte ein Zwischenfall vor der Partie für Ärger, so dass die Münchener zwischenzeitlich die Unterstützung der Mannschaft einstellten und ein Großteil der aktiven Fanszene dem Gästeblock fernblieb.

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Den Hintergrund erklärt die Essener Polizei auf Nachfrage des RevierSport. Demnach sei bei der Einlasskontrolle Pyrotechnik bei einem Fan aus Bayern gefunden worden, heißt es von einer Sprecherin. Die Person habe das Stadion nicht betreten dürfen und sei zur Aufnahme der Personalien mitgenommen worden. Um eine Festnahme habe es sich dabei nicht gehandelt.

Daraufhin habe sich eine Gruppe von 1860-Anhängern solidarisiert. Statt die Begegnung zu verfolgen, hielten sie sich während des Spiels auf einem Gästeparkplatz auf. Die Ultras, die bereits im Stadion waren, rollten ihre Fahnen ein, verließen dem Vernehmen nach den Gästeblock und gesellten sich zu den Fans außerhalb des Stadions. Hörbare Unterstützung für die Münchener Mannschaft blieb über weite Strecken des Spiels aus.

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"Sie strafen damit ihre eigene Mannschaft ab", meinte Kommentator Markus Höhner während der Übertragung bei Magenta Sport. Und Löwen-Profi Fabian Greilinger, Torschütze zum zwischenzeitlichen 2:1, haderte nach Abpfiff: "Das ist natürlich schade. Die Fans nehmen eine weite Reise auf sich. Es ist einfach ärgerlich, dass sie uns bei so einem tollen Traditionsduell nicht supporten können."