Meppen. Drittliga-Aufsteiger Rot-Weiss Essen hat den entscheidenden Schritt Richtung Klassenerhalt verpasst. Beim SV Meppen setzte es eine 0:2-Pleite.
Den entscheidenden Schritt Richtung Klassenerhalt, den wollte Rot-Weiss Essen beim SV Meppen gehen. Das klappte nicht – 0:2 (0:1) verlor der Drittligist an diesem Samstag beim SVM. Es war eine Niederlage, die völlig in Ordnung ging.
Michel Niemeyer, Felix Bastians, Clemens Fandrich, Meiko Sponsel, Björn Rother und Andreas Wiegel fehlten den Gästen. Letztgenannten ersetzte Mustafa Kourouma. Der 20-Jährige durfte zum ersten Mal seit September wieder von Beginn an ran, er spielte als Rechtsverteidiger. Das hatte sich das Talent zwar redlich verdient, doch Kourouma hatte einen schweren Stand.
Ex-Essener Kleinsorge auffälligster Spieler beim SV Meppen
Für die Meppener war es ein Endspiel: Ein Sieg und die monatelang abgeschlagene Truppe wäre wieder mittendrin im Rennen um den Klassenerhalt. Ernst Middendorps Truppe hatte sich dementsprechend einiges vorgenommen. Ein erster langer Pass nach 20 Sekunden, Marvin Pourié tauchte vor Jakob Golz auf, José-Enrique Rios Alonso klärte. Pourié, immer wieder Pourié – der robuste Stürmer hatte richtig Lust auf das Duell.
Das galt auch für Marius Kleinsorge, den ehemaligen Essener auf Linksaußen, Kouroumas Gegenspieler. Er war mit der auffälligste Akteur beim SVM, der sich nach einer guten Viertelstunde zurückzog und RWE den Ball überließ – genau damit haben die Essener in dieser Saison Probleme. Fehlpässe und Missverständnisse waren die Folge.
Rot-Weiss Essen präsentiert sich in Meppen ideenlos
Der SVM wartete auf Umschaltmomente, kriegte sie und bekam immer mehr Selbstbewusstsein. David Blacha hatte schließlich innerhalb weniger Sekunden zweimal die Führung auf dem Fuß. Zunächst parierte Jakob Golz bärenstark (23. Minute), dann rettete die Gäste der Pfosten, nachdem sich José-Enrique Rios Alonso einen Querschläger erlaubt hatte und so Blacha mustergültig auflegte.
Einen schönen Angriff zauberten die Essener auf den Rasen, Simon Engelmann setzte den Schuss neben das Tor (29. Minute). Ansonsten war das ziemlich ideenlos, was Rot-Weiss im schwarzen Trikot anbot.
Zehn Minuten vor der Halbzeit war’s so weit: Meppen ging in Führung. Markus Ballmert legte quer, Kleinsorge schob ein, Kourouma war zu weit weg von seinem Gegenspieler (35. Minute). Das 2:0 lag in der Luft, Unmutsbekundungen waren aus dem Gästeblock zu hören.
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Christoph Dabrowski hatte genug gesehen. Kourouma, Kefkir und Engelmann blieben nach der Pause draußen, Sandro Plechaty, Moritz Römling und Ron Berlinski kamen rein. In der Kabine müssen wohl deutliche Worte gefallen sein. Wie verwandelt startete Essen in die zweiten 45 Minuten, mit Druck und Power.
Da merkte man, weshalb auch der SVM unten drin steht – sattelfest wirkte die Hintermannschaft nicht. Die Rot-Weissen konnten das jedoch nicht ausnutzen, stattdessen belohnte sich Marvin Pourié für seine starke Leistung. Rios Alonso spielte dem Gegner den Ball in die Füße, auf einmal stand der Stürmer vor Golz und scorte (59. Minute).
RWE probiert es - aber Meppen macht dicht
Nun igelte sich der SV Meppen ein. Was man den Essener zugutehalten muss: Sie gaben nicht auf, im Gegenteil. Ein Aufbäumen war vor allem bei Isi Young und Thomas Eisfeld zu erkennen. Youngs Versuch war sehr gefährlich (69. Minute), und der Anschluss fiel tatsächlich – doch der Schiri nahm den Treffer zurück (70. Minute), denn der Ball prallte von Götzes Arm ins Tor.
RWE probierte es weiter, nur wurde die Zeit knapper und knapper. Die Meppener lauerten auf Konter. Und dann war Schluss. Es bleibt hochspannend im Drittliga-Keller.
So spielte Rot-Weiss Essen
- RWE: Golz – Kourouma (Plechaty, 45.), Rios Alonso, Herzenbruch, Kefkir (Römling, 45.) Götze (Tarnat, 86.), Eisfeld, Ennali, Harenbrock (Müsel, 66.) Young, Engelmann (Berlinski, 45.)
- Tore: 1:0 Kleinsorge (35. Minute), 2:o Pourié (59. Minute).