Dresden. Nach dem 1:2 von Rot-Weiss Essen bei Dynamo Dresden ist der Vorsprung auf die Abstiegszone geschrumpft. Und es gibt einige Dinge zu klären.

Rot-Weiss Essen verliert in Dresden und prompt wird die Tabelle gezückt. Fünf Punkte beträgt der Vorsprung auf die Abstiegsplätze am Samstagnachmittag. Nur noch vier würden es sein, falls die SpVgg. Bayreuth am Sonntag in Verl gewinnt. RWE und das Umfeld täten aber gut daran, sich davon nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Dynamo war beim 2:1 (1:1) schlicht besser, das muss man so anerkennen. Da spielte eine Mannschaft, die mit aller Macht in die zweite Bundesliga zurückkehren will, gegen einen Aufsteiger. Und es hätte ja wahrlich schlimmer ausgehen können.

Schiedsrichter Martin Speckner nahm einen Treffer von Dresdens Dennis Borkowski zurück (28. Minute). Es wäre das 2:0 gewesen, RWE hatte bis dahin nicht eine Chance. Speckner gab den Treffer nicht, da der Dresdner „Sturmbulle“ Stefan Kutschke in dieser Szene RWE-Torwart Jakob Golz zu Fall gebracht hatte. Da hatte Essen Riesenglück. Nach der ersten halben Stunde 0:2 in Dresden – das hätte ganz böse enden können. Der Gast blieb ruhig und profitierte beim Ausgleich durch Ron Berlinski von einem Bock des Gegners (40.).

Rot-Weiss Essen hat so manches Problem im Angriffsspiel

Je länger das Spiel dauerte, desto mehr Druck machte Dynamo, desto mehr Räume bekam RWE zum Kontern. Kämpferisch ist Christoph Dabrowskis Team nichts vorzuwerfen. Aber es müssen Fragen gestellt werden: Warum scheitert Essen immer wieder am letzten Pass? Warum ist kein klares Konzept im Offensivspiel zu erkennen? Das zieht sich durch die Saison – der vorangegangene 2:0-Sieg gegen Freiburgs U23 darf über diese Probleme nicht hinwegtäuschen.

Warum bringt Dabrowski nicht früher die schnellen Außen Lawrence Ennali und Isaiah Young, um die Räume zu nutzen? Sie kamen erst zur Schlussviertelstunde. „Nach einem Spiel ist man immer schlauer“, antwortete der Trainer auf Nachfrage dieser Redaktion. Was passiert ist, ist passiert. Man muss daraus nur die richtigen Lehren ziehen – in einem Aspekt hat RWE das nach 31 Spieltagen noch immer nicht geschafft: bei der Cleverness.

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Rot-Weiss Essen hofft auf Rückkehr von Routinier Felix Bastians

Björn Rother sah glatt Rot, unnötigerweise. Geht er beim Zweikampf mit Ahmet Arslan zu Boden, kriegt der Dresdner die Karte. Rother aber lässt sich provozieren, tritt nach und wird seinem Team am kommenden Samstag gegen Waldhof Mannheim fehlen – wie auch Felix Herzenbruch, der seine fünfte Gelbe bekam. Da wäre es wichtig, dass Felix Bastians zurückkehrt. Er hat gefehlt – wegen seiner defensiven Qualitäten und auch, weil er ein abgebrühter Kicker ist.

Von diesen hatte Dresden eine ganze Menge auf dem Platz, deshalb und aufgrund der Qualität siegte Dynamo verdient. Fest steht aber auch: Gegen Waldhof enden die Topspiel-Wochen, im Saison-Schlussspurt trifft Rot-Weiss Essen auf Gegner, die ebenfalls im Keller stehen. Dann steigt der Druck, dann zählt die Tabelle. Dann gibt es keine Ausreden mehr.

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