Essen. Rot-Weiss Essen verliert, die Konkurrenten punkten, Christoph Dabrowski hadert. Das denkt der RWE-Trainer über den Drittliga-Abstiegskampf.
„Das ist der Klassiker“, sagt Christoph Dabrowski, als er auf die Konkurrenz angesprochen wird. Was waren da für Ergebnisse in der dritten Liga dabei: Borussia Dortmunds U23 siegt 4:1 bei 1860 München, der FSV Zwickau schlägt Ingolstadt (2:0), Bayreuth macht’s in Dresden (2:1). Und Rot-Weiss Essen? Verliert 1:3 gegen Wehen Wiesbaden.
Da waren’s nur noch fünf – fünf Punkte beträgt der Abstand für RWE auf die Abstiegsränge. Das ist okay, noch kein Grund, um durchzudrehen. Aber es waren schon mal ein paar mehr Zähler. Es wird immer enger im Abstiegskampf. Und die Rot-Weissen sind nicht in Form, haben einen Punkt aus vier Spielen geholt, in den jüngsten zwei Partien sechs Treffer kassiert.
Rot-Weiss Essen: Dabrowski fordert Siege
„Man muss gucken, dass man selbst Siege setzt“, fordert Trainer Dabrowski – auch mal gegen „einen vermeintlich schweren Gegner“. Das Programm hat es nämlich in sich: RWE traf und trifft derzeit ausschließlich auf Topteams. Zuletzt waren es Saarbrücken und Wiesbaden, weiter geht es gegen Freiburg II, Dresden und Mannheim.
- RWE: Fandrich über das 1:3 und die Gegentore.
- 1:3-Niederlage: Das war der „Killer“ für Rot-Weiss Essen.
- RWE-Kommentar: Die Heimserie ist nicht von ungefähr gerissen.
Das sind harte Partien, das sieht auch Dabrowski so. „Fakt ist aber, dass wir über die nächsten Wochen Punkte brauchen. Dessen sind wir uns bewusst. Ich glaube“, sagt der 44-Jährige über den Auftritt gegen Wehen, „dass die Leistung und Bereitschaft der Mannschaft im ordentlichen Bereich war.“
Um Zählbares mitzunehmen, hätte sein Team anders, besser verteidigen müssen. „Bei drei Toren ist es schwierig, einen Punkt zu holen.“ Defensiv stabil stehen, dreckig gewinnen – „da müssen wir hinkommen. Dazu sind wir durchaus in der Lage. Aber das ist uns zuletzt leider nicht gelungen.“
RWE trauert den Last-Minute-Unentschieden hinterher
Dabei gab es ja Chance dazu. Gegen Verl, Duisburg und Ingolstadt führte RWE lange, kassierte erst in den Schlusssekunden den Ausgleich, die alte Leier. „Wir haben es nicht geschafft, diese Spiele zu ziehen. Das hätte uns gut getan, dann hätten wir mehr Ruhe gehabt“, meint Dabrowski. Gefühlt stehe RWE schon die ganze Saison unter Zugzwang. Zum Leidwesen des Trainers.
Lesen Sie hier: 1:3 gegen Wiesbaden – die Noten zum RWE-Auftritt.
„Ich würde gerne mehr Ruhe haben, wünsche mir das anders. Aber anscheinend brauchen wir dieses Messer unter dem Hals“, sagt er. Und über die nächsten Wochen: „Man braucht einen langen Atem und einen kühlen Kopf – und man braucht eine minimale Fehlerquote.“
Das gilt in der Liga und auch im Niederrheinpokal. Dort trifft RWE an diesem Dienstag auf den 1. FC Bocholt (19 Uhr, Gigaset-Arena).