Essen. Rot-Weiss Essen verliert gegen Wehen Wiesbaden. Clemens Fandrich spricht über das 1:3, das Pokalduell in Bocholt und den Drittliga-Abstiegskampf.
Wie ist denn nun diese 1:3-Niederlage gegen Wehen Wiesbaden einzuordnen? Gut, der Gegner ist Tabellendritter und will in die zweite Liga, das ist die eine Seite. Da kann man mal gegen verlieren.
Mit der Niederlage endete Rot-Weiss Essens starker Heim-Lauf: elf Partien in Folge ohne Niederlage. Konkurrenten punkten, der Abstand nach unten schmilzt. RWE hingegen ist nicht in Form, hat einen Zähler aus den vergangenen vier Spielen geholt – das ist die andere Seite.
Rot-Weiss Essen: „Druck ist immer da“
Dem Ernst der Lage ist sich Clemens Fandrich bewusst. „Der Druck ist immer da. Das war von Anfang an so, seitdem ich hier bin.“ Im Spätsommer kam er im Zuge des Drittliga-Fehlstarts. Der 32-Jährige sollte dem Aufsteiger mit seiner Erfahrung weiterhelfen. Dass er das kann, hat er schon bewiesen.
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Dennoch erlebt Fandrich eine durchwachsene Runde. Mal von Anfang an, mal von der Bank, mal auf der Tribüne – zu den gesetzten Akteuren gehört er nicht. Gegen Wehen stand er in der Startelf. Das habe ihn gefreut, das Endergebnis dann weniger.
„Was mich stört, ist, dass wir das Gegentor zum 1:2 viel zu schnell kriegen“, kritisierte er nach dem Abpfiff. Andreas Wiegel hatte für RWE ausgeglichen (1:1/42. Minute), schon 18 Sekunden später erzielte Wiesbaden die erneute Führung. „Wir waren gerade im Aufwind und hätten mit dem Aufwind noch besser aus der Halbzeit herauskommen können. So laufen wir dem Rückstand hinterher und müssen das Spiel machen“, haderte Fandrich. Das habe Wiesbaden in die Karten gespielt.
Rot-Weiss Essens Fandrich schaut nicht auf die Tabelle
RWE investierte in der Folge viel, versuchte alles – und Wiesbaden legte das entscheidende 3:1 nach (82.). Fandrich war da schon draußen, nach 76. Minuten wurde er ausgewechselt. Positiv sei, „dass wir versucht haben, den Kopf über Wasser zu halten und zu kämpfen. Ich glaube, das wurde von unseren Fans auch honoriert.“
Parallel gelang der Spielvereinigung Bayreuth die große Überraschung. Sie gewann 2:1 in Dresden – und sorgte dafür, dass die untere Drittliga-Tabellenhälfte noch enger zusammenrückt. Positiv bleiben. „Das zeigt, dass die schlagbar sind. Und das ist ja erst mal ein gutes Zeichen“, sagte Fandrich darauf angesprochen.
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Gewinnt Borussia Dortmunds U23 allerdings bei 1860 München, beträgt Essens Vorsprung auf die Abstiegsplätze fünf Punkte. Es waren schon mal mehr Zähler. „Es soll keine Floskel sein, aber was haben wir davon, wenn wir auf die Tabelle schauen. Wir müssen gucken, dass wir Spiele gewinnen. Das haben wir in der Hinrunde schon getan und ich bin überzeugt davon, wenn wir weiterhin so Gas geben, dass wir dann auch punkten können“, meinte Fandrich, der mit seinem Team mitten in der nächsten Englischen Woche steckt.
RWE im Pokal gegen Bocholt: „Pflichtaufgabe“
Der 1. FC Bocholt wartet am Dienstag im Pokal, dann kommt Freiburgs U23, eine weitere Spitzenmannschaft. Fürs Duell bei den Bocholtern fordert Fandrich: „Für uns ist das eine Pflichtaufgabe. Von mir aus kann es auch hässlich und dreckig werden, das ist mir egal. Wenn wir dort weiterkommen, haben wir alles richtig gemacht.“