Essen. Rot-Weiss Essen unterliegt dem Aufstiegskandidaten aus Hessen mit 1:3. Die Situation im Tabellenkeller spitzt sich zu.

Die Festung Hafenstraße hat einen ersten Riss erlitten: Nach elf Heimspielen ohne Niederlage hat es Rot-Weiss Essen mal wieder erwischt. Die 1:3-Niederlage gegen den SV Wehen Wiesbaden war letztlich nicht unverdient und spitzt die Situation mit Blickrichtung Tabellenende wieder zu. Und nächsten Samstag kommt die zweite Mannschaft des SC Freiburg – wieder ein Spitzenteam.

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Die Gastgeber mussten vor Anpfiff noch eine bittere Pille schlucken: Felix Götze, gerade erst von einer Verletzung genesen, war über Nacht erkrankt und musste passen. Auch so wurde im Team ein wenig umgemodelt, Felix Bastians ging wieder auf die Innenverteidiger-Position, Clemens Fandrich und Niklas Tarnat bevölkerten das Mittelfeld, vorne durfte wieder Ron Berlinski ran.

Rot-Weiss Essen: Ärger um Elfmeter für SV Wehen Wiesbaden

Das Spiel hielt sich nicht mit Vorgeplänkel auf, verantwortlich dafür allerdings der Tabellenvierte, der mächtig loslegte. Bastians (1.) klärte in höchster Not zur Ecke, im Anschluss daran tauchte der starke Benedict Hollerbach frei vor Torhüter Jakob Golz auf, der aber geschickt seinen Körper ins Spiel brachte.

RWE spielte aber mit, Andreas Wiegel holte in aussichtsreicher Position einen Freistoß heraus (6.), den Thomas Eisfeld aber in die Mauer setzte. Doch Wehen wirkte insgesamt stärker und war auch torgefährlicher. Große Aufregung dann in der 22. Minute: Schiedsrichter Assad Nouhoum, der vieles großzügig laufen ließ, übersah ein klares Foul an Isi Young, der einfach umgestoßen wurde. Bei dem sich entwickelnden Angriff ging Rios Alonso in den Zweikampf mit Kianz Froese. Als alles eine Ecke erwartete, zeigte der Schiedsrichter überraschend auf den Punkt.

Kapitän Johannes Wurtz traf unbeirrt ins Netz: 0:1 – in der Entstehung unglücklich, aber nicht unverdient. Die Essener antworteten mit wütenden Gegenangriffen. Oguzhan Kefkir flankte, aber Berlinski geriet bei seinem Kopfball in Rücklage – drüber (25.). Und als Young sich schön im Strafraum behauptete, fand er mit seinem Pass Berlinski nicht. Der letzte Pass, das alte Lied….

Rot-Weiss Essen: Wilde Schlussphase in erster Halbzeit

Die Wiesbadener aber blieben brandgefährlich: Als Bastians einen Zweikampf vor dem Strafraum verlor, tauchte wiederum Hollerbach frei vor Golz auf, wieder blieb Essens Nummer eins Sieger.

Kurz vor der Halbzeit jubelte die Westkurve: Berlinski flankte, Thomas Eisfeld legte direkt ab auf Wiegel, dieser traf ebenso mit dem ersten Kontakt ins lange Eck: 1:1 (43.). Stadionsprecher Walter Ruege war noch bei der Durchsage, da musste er das nächste Tor verkünden: Im direkten Gegenzug lief der starke Brooklyn Ezeh wiederum Alonso auf und davon und ließ auch Golz keine Abwehrchance: Wieder führten die Gäste – und es war verdient zur Pause.

Rot-Weiss Essen verpasst Ausgleich

Nach dem Wechsel machten die Gastgeber Druck, trafen aber auf eine Wehener Fünferkette, die sich nicht leicht überlisten ließ. Die Flanken, meistens von Kefkir geschlagen, segelten durch den Strafraum, fanden aber keine Abnehmer. Die Dabrowski-Elf brauchte Unterstützung – und die Kulisse war auf einmal da. Und sie forderte vehement nach Simon Engelmann. Nach 67 Minuten war es soweit, gemeinsam mit Kevin Holzweiler sollte mehr Torgefahr entstehen.

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Nach 74 Minuten hätte es fast Früchte getragen: Kefkir, gerade noch gefoult, schlug die Flanke, Engelmann köpfte, doch die Kugel drehte sich noch vom langen Pfosten weg – das war knapp. Die Gäste hatten sich nun komplett zurückgezogen, setzten nur auf einzelne Konter.

Mitten hinein in die Drangphase der Essener dann der tödliche Konter: John Iredale setzte sich im Sprint gegen vier (!) Essener Abwehrspieler durch und traf zum 3:1 (83.) – da war der Deckel auf der Partie.

Rot-Weiss Essen gegen Wehen Wiesbaden: Die Statistik

RWE: Golz, Wiegel (76. Ennali), Rios Alonso, Bastians, Herzenbruch, Tarnat, Fandrich (76. Müsel), Eisfeld (67. Holzweiler), Kefkir, Berlinski (83. Wollschläger), Young (67. Engelmann).
Tore: 0:1 Wurtz (22./FE), 1:1 Wiegel (42.), 1:2 Ezeh (43.), 1:3 Iredale (83.)
Zuschauer: 15437