Essen. Rot-Weiss Essen schlägt Wuppertal mit 1:0: Björn Rother spricht über den Sieg, seinen plötzlich entdeckten Offensivdrang und das Bayreuth-Duell.

„Es war nicht alles gut“, sagte Björn Rother nach dem 1:0-Sieg beim Wuppertaler SV, aber: „Wir müssen das richtig einordnen.“ Recht hatte er, eine Grippewelle hat die Hafenstraße überschwemmt. Rot-Weiss Essen musste im Niederrheinpokal-Viertelfinale auf elf Spieler verzichten.

Es sei schon hart, jeden Tag zum Training zu fahren und jeden Tag zu sehen, dass wieder ein, zwei Spieler mehr krank fehlen, so Rother. „Wir sind hier mit den letzten 14 Profis aufgetreten, die laufen können, wir wollten mit dem kleinen Haufen alles reinwerfen. Der Haufen hat sich zusammengerauft, das war das Ziel, auch für die Jungs, die zuhause bleiben mussten.“ Er sei deshalb „stolz“ auf das Team, auf das Weiterkommen ohne Gegentreffer.

Rot-Weiss Essen: „Du musst erst mal standhalten“

Es kam ja nicht gerade wenig auf das Tor von RWE-Keeper Jakob Golz. Mehrere Großchancen ließ der Wuppertaler SV ungenutzt, Beispiel gefällig? Marco Stiepermanns Schuss kurz nach dem Wiederanpfiff streifte den Pfosten, ging dann ins Toraus. „In der zweiten Halbzeit bekamen wir viel Druck. Wir haben es nicht mehr geschafft, die Bälle vorne festzumachen. Der Platz war nicht gut, bei der Atmosphäre musst du standhalten“, sagte Rother, der im defensiven Mittelfeld ausputzte und sich auch vorne mit einschaltete. Ungewöhnlich, gerade in der Hinrunde gehörte das nicht zu den Aufgaben des Abräumers.

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Zuletzt aber war er verstärkt in der Offensive zu finden, beim 2:0-Sieg über Borussia Dortmunds U23 traf er, sein erstes Tor für RWE, nachdem er im Sommer von Hansa Rostock kam. „Ich weiß, dass ich das kann“, sagte der 26-Jährige. „Ich mache aber das, was die Mannschaft von mir braucht. Wenn der Trainer sagt, dass ich mich vorne einschalten soll, mache ich das gerne.“

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Das Tor gegen Dortmund war für ihn persönlich ein ganz wichtiges, er wurde erst wenige Minuten zuvor eingewechselt. Rother, der in der Hinrunde meist von Beginn an gesetzt war, saß auch zuvor bei Viktoria Köln auf der Bank, im Heimspiel gegen Duisburg stand er gar nicht erst im Kader. Kein Problem für ihn.

„Ich war immer in einem Austausch mit dem Trainer. Er hat mir gut erklärt, was sein Ansatz für diese Spiele war, und es hat ja auch gut geklappt“, so Rother. Sauer war er auf Coach Christoph Dabrowski nie, im Gegenteil: „Ich habe es ihm nie böse genommen, dass ich nicht gespielt habe, weil er es auf einer sehr vernünftige Art und Weise kommuniziert hat. So habe ich das selten erlebt.“

Rot-Weiss Essen trifft in der dritten Liga auf Bayreuth

An diesem Sonntag dürfte Rother wieder gesetzt sein, es wäre das dritte Spiel innerhalb einer Woche, in dem er von Beginn an ran muss, die Grippe macht es wohl nötig. Ob Rot-Weisse gegen die Spielvereinigung Bayreuth in den Kader zurückkehren können, ist noch offen (14 Uhr/Stadion an der Hafenstraße).

Bayreuth steht einen Platz hinter RWE auf Rang 15. Bei einem Sieg könnte Essen den Abstand auf den Mitaufsteiger auf sieben Punkte erhöhen. „Sie haben in den letzten Spielen aber viele Tore geschossen, wir müssen aufpassen“, warnt Rother, der gleichwohl weiß: Hinten sind die Franken anfällig, sie stellen die zweitschlechteste Defensive und haben schon 44 Tore kassiert. „Das wird unsere Chance sein.“

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