Essen. Rot-Weiss Essen hat sich durch den Sieg gegen den BVB II Luft verschafft. Die Statistik-Einordnung: Wo RWE vor dem Ingolstadt-Spiel steht.
Wie wichtig dieser Sieg gegen Borussia Dortmunds U23 war, zeigt der Blick auf die Tabelle. Rot-Weiss Essen hat nach 23 Spieltagen 28 Punkte – und wegen der Ergebnisse der Konkurrenz sieben Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Bei einer Niederlage gegen den BVB wäre der Abstand auf vier Zähler geschrumpft, aber dazu kam es dank der Treffer von Thomas Eisfeld und Björn Rother ja nicht.
Rot-Weiss Essen nach zwei Dritteln der Saison im Soll
Zu sicher, das betonen die Verantwortlichen, darf sich RWE trotzdem nicht fühlen. Die Tabelle sei nur eine Momentaufnahme. Was zähle, sei der Stand nach dem letzten Spieltag. Das sagt Christoph Dabrowski immer wieder. Und auch: „Wir sind schon noch gefordert, weitere Punkte zu holen. Es wartet ein harter Weg auf uns. Man muss sensibilisiert sein, den Abstand nach unten nicht nur zu halten, sondern auch zu vergrößern.“ Der Trainer schätzt, dass „40 plus x Punkte“ her müssen, um sicher in der dritten Liga zu bleiben.
Doch wie gut steht RWE wirklich da? Was sind die 28 Punkte nach knapp zwei Dritteln der Saisons wert? Wir haben uns die Zahlen der zurückliegenden vier Spielzeiten – seitdem gibt es vier Absteiger – angeschaut und verglichen.
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Als Tabellensiebzehnte sind zuletzt Viktoria Berlin (2022/37 Punkte), Uerdingen (2021/41 Punkte), Chemnitz (2020/44 Punkte) und Cottbus (2019/45 Punkte) abgestiegen. Nimmt man diese Werte als Benchmark, dann liegt Dabrowski mit seiner Einschätzung richtig. Und nimmt man die Punktezahl des FC Energie als konkreten Vergleichspunkt, benötigt RWE noch 17 Punkte aus den verbleibenden 15 Partien.
45 Zähler kann Rot-Weiss Essen noch einfahren. Der bisherige Punkteschnitt liegt bei 1,22 – behält RWE diesen Wert bei, hat die Mannschaft am Ende der Spielzeit 46 Punkte. Statistisch gesehen wird Christoph Dabrowskis Team damit die Klasse halten: RWE ist somit auf einem guten Weg Richtung Klassenerhalt.
Jedoch ist der 44-jährige Coach mit dem bisherigen Schnitt nicht zufrieden. „Wir haben definitiv zu viele Unentschieden geholt und müssen reinbekommen, dass wir die Gier entwickeln, Spiele zu gewinnen und uns nicht mit einem Punkt begnügen“, sagte er jüngst und umschrieb damit ein rot-weisses Kernproblem in dieser Saison: Essen hat zehn Unentschieden gesammelt, das sind gemeinsam mit dem SV Meppen die meisten der Liga.
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Rot-Weiss Essen zu Gast beim formschwachen FC Ingolstadt
Hinzu kommt eine weitere Statistik, die Dabrowski nicht gefällt: Acht der 33 Gegentore kassierte seine Elf in den letzten zehn Minuten. „Wir mussten oft leidvoll erfahren, wie weh das tut“, sagt der Trainer. Vier Mal hat sich das Team damit um einen Sieg gebracht: Gegen den FC Ingolstadt (2:2), Dynamo Dresden (1:1), den SC Verl (1:1) und den MSV Duisburg (1:1) kassierte es kurz vor Abpfiff den Ausgleich.
Die Revanche für ein Remis könnten die Essener an diesem Samstag nehmen. Um 14 Uhr treffen sie auf den FC Ingolstadt. Und es gibt auch hier interessante Statistiken, sie können Rot-Weiss Essen Mut machen: Der FC Ingolstadt ist lediglich Dreizehnter in der Heimtabelle und ist der drittformschwächste Drittliga-Klub.