Essen. Durchatmen bei Rot-Weiss Essen: Die Sieglos-Serie endet mit einem 2:0 gegen den BVB II. Christoph Dabrowski über die Taktik und den „Brustlöser“.

Als Schiedsrichter Lukas Benen das Spiel abpfiff, setzte die Hafenstraße zu einem lauten, langgezogenen Jubelschrei an, wie sie ihn seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr erlebt hatte. Der 2:0 (0:0)-Sieg von Rot-Weiss Essen gegen Borussia Dortmunds U23 am Sonntagnachmittag war der erste Heimdreier seit 22 Wochen. Und was für ein wichtiger das war.

Seit sieben Spielen hatte RWE nicht mehr gewonnen, bei einer Niederlage gegen die Borussia wäre es im Drittliga-Keller noch enger geworden. Doch es ging ja gut aus für die Essener, der Arbeitssieg war hart erarbeitet.

Rot-Weiss Essen braucht Zeit, um im Spiel anzukommen

Zu Spielbeginn war RWE die Nervosität anzumerken. Da fehlte die Leichtigkeit, da häuften sich die Fehlpässe – Essen probierte es gegen Dortmund mit einem umgestellten System. Statt auf das vertraute 4-5-1 setzte Trainer Christoph Dabrowski auf eine Dreier-/Fünferkette mit zwei Achtern, Thomas Eisfeld als Zehner sowie Torben Müsel und Ron Berlinski als Stürmer.

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Nach der Sieglos-Serie sei klar gewesen, dass ein neuer Impuls her musste, so Dabrowski. „Deshalb haben wir es mit einer anderen Grundordnung probiert.“ RWE stand kompakter und hatte dank der Doppelspitze mehr Präsenz im Sturm. „Es war die richtige Entscheidung, die Jungs haben es super umgesetzt.“

Eisfeld (13. Minute), Andreas Wiegel (30.) und Torben Müsel (43.) ließen aber beste Möglichkeiten zur Führung aus. Nach dem Seitenwechsel war es soweit: Eisfeld zog volley aus knapp 20 Metern Torentfernung ab und traf in den Winkel (51.). Ein Tor wie eine Befreiung.

„Sensationell“, lobte Christoph Dabrowski: „Es war ein traumhaftes Tor und geil, von außen zu beobachten.“ Zudem war es ein „Brustlöser“, so der RWE-Trainer, dessen Team die Partie nun unter Kontrolle hatte. Die Dortmunder schnürten die Essener zwar mehrfach in der eigenen Hälfte ein, zwingend wurden sie nicht.

RWE: Dabrowski über Niemeyer – „Er hat es sich verdient“

Stattdessen erzielte Rot-Weiss das zweite Tor. Simon Engelmann legte auf Björn Rother ab, der köpfte zum 2:0 – die Entscheidung in der 85. Minute. „Ich bin wirklich froh, dass ich diesmal nicht zittern musste“, gestand Dabrowski, der mit einer Einwechslung in der Nachspielzeit noch für einen Gänsehautmoment sorgte: Michel Niemeyer feierte nach über eineinhalb Jahren sein Comeback.

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„Es war an der Zeit, ihn reinzuwerfen. Er trainiert seit drei Wochen voll im Mannschaftstraining mit, hat eine super Qualität und ist ein fantastischer Mensch, der sich das verdient hat“, sagte Dabrowski. Für ihn war es ein „verdienter Sieg“, wie er sagte: „Über die ganze Distanz nicht eine Torchance zugelassen. Ich bin sehr froh, dass wir zu null gespielt haben.“ Seine Mannschaft habe eine „super Reaktion“ auf die jüngsten Rückschläge während der Sieglos-Serie gezeigt.

Dank des Siegs hat RWE sieben Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze. Beim FC Ingolstadt geht es am kommenden Samstag weiter (14 Uhr, Audi Sportpark).

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