Paderborn. Rot-Weiss Essen hat einen Auswärtssieg beim SC Verl verpasst. In der Nachspielzeit musste RWE beim 1:1 (0:0) den Ausgleich hinnehmen.
Das fühlte sich an wie eine Niederlage: Rot-Weiss Essen kassierte in der Nachspielzeit den 1:1 (0:0)-Ausgleich beim SC Verl. Im letzten Drittliga-Hinrundenspiel vor 3614 Zuschauern, 2358 davon waren Essener, gab es also ein Remis – und das ging in Ordnung.
Die Verler rissen die Spielkontrolle nach einer verhaltenen Anfangsphase an sich, hatten mehr Ballbesitz. Sie kamen häufig über die linke Seite, die Meiko Sponsel verteidigen sollte. Der Rechtsverteidiger hatte damit so seine Probleme.
Hier gibt es den Live-Ticker der Partie SC Verl gegen Rot-Weiss Essen zum Nachlesen
Verl - Rot-Weiss Essen 1:1
Das SCV-Pressing funktionierte gut – bei den Gästen lief Einzelspitze Ron Berlinski früh an und bekam dabei nur selten Unterstützung von Lawrence Ennali, Isaiah Young und Thomas Eisfeld, der sein Startelfdebüt nach langer Verletzungspause gab. Da gab Berlinski oft den Alleinunterhalter.
Nach genau einer Viertelstunde hatte RWE die erste Chance, und zwar eine große: Young schickte Ennali mit einem klugen Pass auf die Reise. Der sprintete los und lief auf Torwart Niclas Thiede zu. Verls Schlussmann reagierte blitzschnell und klärte Ennalis Schuss zur Ecke. Haareraufen beim Essener Rechtsaußen, den muss er machen.
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Verl probierte es aus der Distanz, kein Problem für Jakob Golz (16.). Die Rot-Weisen standen höher, ohne zwingend zu werden. Verls baumlanger Achter Vinko Sapina ordnete seine Reihen wieder, der Regisseur hatte auch eine gute Möglichkeit aus knapp 20 Metern Torentfernung, wieder war Golz da (28.).
Tom Baack kam im Essener Sechszehner zum Abschluss (42.), ansonsten passierte vor dem Seitenwechsel nicht mehr viel im bitterkalten Paderborn.
Auffällig: Niklas Tarnat ließ sich wieder einmal tief fallen, stand bisweilen hinter der Verteidigungslinie und verteilte aus der Tiefe seine Pässe. Thomas Eisfeld, eigentlich auch ein kreativer Ballverteiler, setzte hingegen kaum Akzente. Die fehlende Spielpraxis war ihm war anzusehen.
Herzenbruch brachte sein Team nach dem Seitenwechsel mit zwei Ballverlusten arg in Bedrängnis, jeweils klärten Essener in höchster Not. Verl riskierte mehr, RWE bekam Räume. Ennali setzte abermals zum Konter an (52.), traf aber die falsche Entscheidung. Er zog selbst ab, anstatt auf Ron Berlinski quer zu legen.
Berlinski schließlich passte vier Minuten später in aussichtsreicher Position zu Young, der US-Amerikaner kam den Schritt zu spät, wieder nichts. Die Gäste gingen viel zu fahrlässig mit ihren Gegenstößen um. Berlinski wütete kurz, schimpfte, schrie seinen Frust raus.
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Christoph Dabrowski hatte genug gesehen, der Trainer wechselte Simon Engelmann für Eisfeld ein. Young rutschte auf die Zehn, Berlinski auf den rechten Flügel. Und Engelmann hatte die zündende Idee: Auf engstem Raum ließ er den Ball klatschen, Young tauchte vor Torwart Thiede auf – und der zeigte die zweite Glanztat.
Es war ein kurzes Aufblitzen der Essener Offensive. Verl schnürte RWE zu, schlug Flanke nach Flanke in die Mitte. Herzenbruch und Co. grätschten und köpften aber vieles weg. 15 Minuten vor dem Schluss kamen Kevin Holzweiler (für Ennali) und Oguzhan Kefkir (Young) rein.
Ein ruhender Ball brachte RWE in Führung. Felix Bastians wurde im Strafraum gelegt – und verwandelte den fälligen Elfmeter, obwohl Thiede noch dran war (82.). Es war beileibe nicht das erste Tor, das der Verteidiger in dieser Runde für RWE erzielt hat.
Rot-Weiss Essen: Einwurf führt zu Ausgleich in Verl
Daniel Heber (Sponsel) und Andreas Wiegel (Berlinski) halfen in den letzten Spielminuten mit, Beton anzurühren, aber Verl versuchte alles, und irgendwie musste es so kommen: Langer Einwurf, unglückliche Verlängerung per Kopf von Simon Engelmann, Ausgleich. Nicolas Sessa markierte das 1:1 in der Nachspielzeit.
Rot-Weiss Essen: Golz – Sponsel (Wiegel), Rios Alonso, Herzenbruch, Bastians, Tarnat, Rother, Eisfeld (Engelmann), Young (Kefkir) Ennali (Holzweiler), Berlinski (Heber).