Essen. Re-Start in der dritten Liga: Halle kommt zu Rot-Weiss Essen, es wird voll an der Hafenstraße. Worauf es bei RWE nach der Vorbereitung ankommt.

Gefühlt beginnt in der dritten Liga die Saison erst an diesem Wochenende. Zwei Monate Pause - mitten drin - das ist verdammt lang. Aber Fakt ist, die Vorrunde ist fast vorbei, 17 Spiele hat Aufsteiger Rot-Weiss Essen bestritten und sich nach anfänglichen Problemen in der neuen Liga etabliert. Sechs Punkte Vorsprung haben die Rot-Weissen auf den ersten Abstiegsplatz. Das ist ordentlich nach dem Stolperstart, aber Sicherheit vermittelt es längst nicht in dieser umkämpften Liga.

An diesem Samstag ist der Hallesche FC an der Hafenstraße zu Gast (14 Uhr). Und der ist punktgleich mit dem FSV Zwickau, der den besagten ersten Abstiegsplatz belegt. Das zeigt ein bisschen die Bedeutung dieses Duells am Samstag. Würden die Gastgeber verlieren, käme der Konkurrent entsprechend auf drei Zähler heran. Gewinnt RWE, wäre es ein weiterer Schritt in Richtung Saisonziel und Planungssicherheit für die kommende Spielzeit.

Rot-Weiss Essens Dabrowski: Wollen uns weiter verbessern

„Wir wollen die Position, die wir uns erarbeitet haben, festigen und möglichst weiter verbessern“, sagt Trainer Christoph Dabrowski. 21 Liga-Spiele sind es noch. „Bis Ende Mai ist es ein langer und harter Weg.“

Seit Anfang Dezember ist RWE wieder im Training. Zwischendurch immer wieder mal Pausen durch die Feiertage. Aber am Samstag muss Rot-Weiss beweisen, dass man sich die zuletzt oft gelobte Stabilität aus dem Vorjahr bewahrt hat. In der Vorbereitung schien das nicht immer der Fall zu sein. In vier Spielen kassierte RWE elf Gegentore, nicht einmal spielte man zu null.

Zugegeben, die Gegner waren nicht von Pappe. Zweitligist SC Paderborn (3:2), der niederländische Zweitdivisionär BV De Graafschap (2:2), dann der internationale Hochkaräter PSV Eindhoven (1:4) und der polnische Erstligist Górnik Zabrze (1:3) mit „Poldi“ Podolski. Und häufiger musste Dabrowski Fehler ansprechen, die zu Gegentoren führten, die mitunter zu einfach fielen.

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Das gilt es, schleunigst abzustellen. Dabrowski betonte allerdings immer den Testspielcharakter dieser Duelle, in denen mitunter die Intensität und Körperlichkeit abhanden käme. Auf jeden Fall sei es anders als beim Punktekampf. Nun denn, RWE kann gegen Halle beweisen, dass es auch fehlerfrei geht.

Rot-Weiss Essen: Mögliche Startelf wirft Fragen auf

Stellt sich wie immer die Frage, in welcher Besetzung die Gastgeber die Aufgabe angehen werden? Dass die Stammbesetzung, die im Vorjahr sieben Mal in Folge unbesiegt geblieben ist, einen gewissen Bonus genieße, hat der Trainer bereits mitgeteilt. Allerdings hatten Isi Young und Felix Götze muskuläre Probleme. Deren Einsatz wird sich kurzfristig entscheiden. Aber in Thomas Eisfeld und Lawrence Ennali stünden Alternativen bereit.

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Über den Angriff wird zumindest im Umfeld diskutiert, wie die Rot-Weiss dort auflaufen könnte. Simon Engelmann hatte seit Mitte Oktober verletzt gefehlt und sechs Spiele verpasst. Nun ist der Torjäger wieder am Ball und tatendurstig. „Engel“ habe nun mal die Gabe, vor dem gegnerischen Tor oft an der richtigen Stelle zu stehen, weiß auch der Cheftrainer.

Lesen Sie hier: Dabrowski über Ambitionen: „Der Verein ist ehrgeizig“.

Als Option gilt der körperlich robuste und kampfstarke Ron Berlinski, der natürlich auch neben Engelmann auf der rechten Seite stürmen könnte. Möglicherweise für den dribbelstarken Young, der auf dem tiefen Rasen seine Trümpfe ohnehin wohl nicht so optimal ausspielen könnte.

Dribbelstark: Rot-Weiss Essens Isaiah Young.
Dribbelstark: Rot-Weiss Essens Isaiah Young. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Das denkt RWE-Trainer Dabrowski über den Halleschen FC

Vier Siege, vier Remis, neun Niederlagen hat der Hallesche FC in seiner Bilanz. Die Auftritte zu Hause waren solide, aber in den acht Auswärtsspielen gab es erst zwei Zähler. Nicht gerade die Erfüllung und es wird schon gar nicht dem eigenen Anspruch gerecht. „Eine sehr junge Mannschaft, die auch versucht, spielerische Lösungen zu finden“, beschreibt Dabrowski den Gast, der unter den Druck geraten ist und punkten muss - egal wie.

„Ich erwarte ein Kampfspiel, in dem wir als Mannschaft kompakt agieren müssen. Und wird müssen das Spiel so einfach wie möglich gestalten aufgrund der äußeren Bedingungen.“ Einen Schönheitspreis soll’s nicht geben, sondern drei Punkte. Die wären auch schön, denn Rot-Weiss Essen hat zu Hause in dieser Saison auch erst zwei Heimsiege feiern dürfen.

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