Für die Rot-Weissen geht es zum frühen Ende des Ligajahres an die Grünwalder Straße zu den Münchner Löwen. Lange Pause wegen der WM.
Dreimal hintereinander auswärts gewonnen und jedes Spiel gefühlt Spektakel und Dramatik. Unsere Mannschaft bereitet uns gerade richtig frohe Stunden, seit wir alle uns gefunden. Okay, hier kommt die Einschränkung: Zuhause aber auch seit drei Spielen nicht gewonnen. Zudem bot das Spiel gegen den SV Meppen eine Melange aus schweren Beinen und mit dem Kopf wohl schon in München.
Grundsätzlich aber gilt: Was wurde auch in dieser kleinen Wortmanufaktur zu Beginn der Saison nach den ersten Spieltagen Panik geschoben, dass es direkt wieder in das Elendsquartier Regionalliga gehen könnte. Fast hätte man sich gewünscht, dass unser Trainer schnell wieder von der Leine gelassen würde, um an selbige zurückzukehren. Gut, dass unser RWE diese damalige, vielfache, Schwarzmalerei ignoriert und einfach immer weiter malocht hat.
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Man fühlte sich spätestens kurz nach Ende der Transferperiode an ein Zitat von Henry Ford erinnert: „Misserfolg ist lediglich eine Gelegenheit, mit neuen Ansichten noch einmal anzufangen“. Und so sind wir nun über die Gefühlsetappen „das wird nix“ über „endlich die ersten Punkte“ und „in der Liga angekommen“ bei „auf dem Teppich bleiben“ angekommen.
Letztes Pflichtspiel des Jahres in München
Rot-Weiss Essen und die 3. Liga, man hat bisweilen richtig Spaß miteinander, daran kann jetzt auch der Auftritt im letzten Heimspiel nicht großartig rütteln. Außerdem sind Mittwochabend wenigstens alle Trikots ausnahmsweise unversehrt in der Wäschekammer von Peter Sommer angekommen. Zu oft mussten unsere Spieler nach Zweikämpfen wie zerrupfte Hühner über den Platz rennen, da der Trikotstoff im Materialtest durch den Gegenspieler mal wieder versagt hat.
Montag nun steht das leider, leider letzte Pflichtspiel dieses Jahres an. Gerade so gefestigt, müssen wir alle in eine lange Pause, nur weil fußballfremde Mächte und geldgierige Mächtige über Leichen gegangen sind und beschlossen haben, eine WM im Winter auszutragen. Montag also geht es vom Stadion an der Hafenstraße in das Stadion an der Grünwalder Straße in München. Über die Ansetzung wurde sich zurecht genug aufgeregt, und viele reisewillige Fans mussten sich dem Termin beugen und die geplante Fahrt nach München stornieren.
Gästeblock mit 1500 RWE-Fans ausverkauft
Doch es gab Nachrücker fast ohne Ende und wieder andere hatten sich in weiser Vorahnung grundsätzlich schon einige Tage Urlaub genommen. Fußball ist ja auch immer wieder der Grund für Städtereisen und Kultur abseits der 90 Minuten. Und so meldeten der RWE und die Löwen fast zeitgleich: Der Gästeblock im Stadion an der Grünwalder Straße ist mit 1.500 Fans restlos ausverkauft. So wie das Stadion auf Giesings Höhen grundsätzlich immer ausverkauft ist.
Es könnten eigentlich ja viel mehr als die aktuell zugelassenen 15.000 Fans Platz finden in diesem Filetstück der Stadionkultur alter Prägung. Städtische Auflagen haben zu dieser Deckelung geführt. RWE also zu Gast bei Münchens großer Liebe. Man müsste sich dort halt nur noch des Investors entledigen. Gut, dass wir derlei Probleme nicht haben.
Mit den Fahnen nach oben stellen
Allen mitgereisten Fans im Gästeblock wünsche ich, das sie auch möglichst viel vom Spiel sehen und nicht unter dem Diktat der Schwenkfahnen zu leiden haben. In einem kleinen Gästeblock zieht das gerne mal gehörte Argument der Schwenkenden „dann stellt Euch doch woanders hin“ nicht, denn ein voller Block bietet dafür kaum Optionen. Vielleicht stellt man sich mit den Fahnen nach oben, oder nimmt auswärts kleinere mit. Sorgt irgendwie dafür, dass alle Fans, die es möchten, freie Sicht auf das Spielfeld haben. Schließlich sind es auch alles aktive Fans, die auswärts fahren.
Zum Schluss sollte die große Empathie im gesamten Stadion während der Versorgung eines plötzlichen Notfalls nicht unerwähnt bleiben. Der Patientin auf diesem Wege alles Gute.