RWE-Verteidiger und bester Mann auf dem Platz rettete Rot-Weiss Essen wenigstens einen Punkt gegen Zwickau. Neue Sorgen aber um Meiko Sponsel.

Dass sich Rot-Weiss Essen nach dem 1:1 gegen den FSV Zwickau nicht gänzlich unzufrieden zeigte, lag auch an der Spielszene in der 65. Minute und der Tatsache, dass es auch schlimmer hätte kommen können. Da liefen die Gastgeber schnurstracks in einen Konter, in der sich Abwehrspieler José Enrique Rios Alonso plötzlich mit drei Gegenspielern auf weiter Flur allein gelassen sah.

Rot-Weiss Essen: Alonso rettet einen Punkt

Essens Abwehrgarant musste ins Laufduell mit dem eingewechselten Johan Gomez, und anstatt Spanisch zu parlieren konzentrierte sich Alonso auf die Bewegung am Ball: „Ich bin nebenher gerannt und wollte abwarten, wie er den Ball annimmt. Das hat er nicht perfekt gemacht und ich habe meine Chance gesehen. Mit meiner Schnelligkeit habe ich es dann gut hinbekommen“, so der 22-Jährige, dem im anderen Fall nichts mehr als die Notbremse übrig geblieben wäre.

Eine brenzlige, eine heikle Situation, die Essens zur Zeit bester Abwehrspieler bravourös meisterte und nicht von ungefähr an diesem Fußballnachmittag bester RWE-Spieler auf dem Platz war.

Und das nach einer Anfangsphase, die auch für Rios Alonso alles andere als optimal verlaufen war. Denn an Zwickaus Führung schon nach vier Minuten durch Mike Könnecke, der 40 Meter ungehindert aufs Essener Tor zustreben durfte, hatte natürlich auch die Nummer 23 seinen Anteil.

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„In der Anfangsphase sind wir nicht so gut reingekommen und haben ein frühes Gegentor kassiert. Der Spieler ist frei auf unsere Kette zugelaufen, das war ein Abstimmungsfehler. Keiner ist auf ihn drauf gegangen, da hatte er Zeit zu dribbeln, da darf er nicht so leicht durch und frei zum Abschluss kommen“, gab sich Essens Verteidiger durchaus selbstkritisch.

Mit König hatte Alonso eine schwere Aufgabe

Alonso steigerte sich danach, musste er auch, denn mit dem Zwickauer Routinier Ronny König hatte er eine echte Aufgabe an diesem Nachmittag vor der Brust. „Am Anfang habe ich mich schwer getan mit König, er ist ein sehr großer, robuster und erfahrener Spieler. Ich habe versucht, es im Spiel anders zu regeln, ihn bei den langen Bällen gar nicht mehr rankommen zu lassen“, so seine Taktik, die am Ende bestens aufging. Alonso war schließlich der Garant für den einen Punkt, der zumindest den Drittletzten auf Distanz hält.

Ansonsten war der Unterhaltungswert für den Nachwuchsmann aus dem Talentschuppen des VfB Stuttgart durchaus gegeben. Man hätte gewusst, dass Zwickau mit langen Bällen operiert, da gäbe es immer ordentlich auf die Knochen, „solche Spiele sind auch mal geil zu haben.“

Engagiert am Spielfeldrand: Trainer Christoph Dabrowski.
Engagiert am Spielfeldrand: Trainer Christoph Dabrowski. © Jürgen Fromme /firo Sportphoto | Jürgen Fromme

Trainer Dabrowski richtete anschließend auch ein Kompliment an die Zwickauer, die ein richtig unangenehmer Gegner gewesen sind und sprach deshalb lieber über einen wertvollen Punktgewinn: „Wir haben jetzt, glaub ich, aus den letzten vier Spielen acht Punkte geholt - die Entwicklung ist top.“ Am Ende habe halt nur „der letzte Punch“ gefehlt, obwohl die Mannschaft „maximal investiert und alles rausgehauen hätte.“

RWE: Neue Verletzung von Meiko Sponsel wirft Fragen auf

Ein kleiner Schatten auf die Partie fiel durch die erneute Verletzung von Meiko Sponsel, der nach 40 Minuten nach einem Zweikampf das Auswechselzeichen machte, dann doch noch bis zur Pause durchhielt, um dann für Mustafa Kourouma Platz zu machen, der mit seiner Zweikampfstärke ein mindestens ebenbürtiger Ersatz war, hier entsteht für RWE jedenfalls keine neue Baustelle. „Zu Meiko Sponsel kann ich noch nicht sagen, was er hat. Ob es an der Knieverletzung gelegen hat, die er vor Wochen auskurierte, oder ob es was anderes ist“, wollte Dabrowski nicht spekulieren.

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Dann lieber in Richtung Oldenburg: „Da versuchen wir wieder, an die letzten beiden Auswärtsspiele anzuknüpfen, da haben wir maximale Punktzahl rausgeholt.“

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