Bisher gab es das für den Aufsteiger in der Dritten Liga noch nicht. Der in die Startelf zurückkehrende Felix Götze soll dafür maßgeblich sorgen.

Bei Drittligist Rot-Weiss Essen geht es, wenn man den Worten von Trainer Christoph Dabrowski vertraut, immer „um den nächsten Schritt“. Der nächste beim Heimspiel am Samstag (14 Uhr) gegen den FSV Zwickau wäre zum Beispiel mal zwei Spiele in der neuen Umgebung hintereinander zu gewinnen – das ist den Rot-Weissen im bisherigen Saisonverlauf nämlich noch nicht gelungen.

Auch wenn RWE einen Gegner begrüßt, der unter ihnen platziert ist, ist dies kein leichtes Unterfangen. „Wir sind als Aufsteiger weit davon entfernt, als Favorit in ein Spiel zu gehen. In dieser Liga kann jeder jeden schlagen“, mahnt Dabrowski vor dem Drittletzten, der von mehreren hundert Fans, die in einem Sonderzug in aller Herrgottsfrühe anreisen, unterstützt werden.

Aber da vertrauen die Gastgeber der Power im eigenen Stadion, die bei entsprechender Leistung auf dem Rasen immer wieder entsteht. Bis Freitag waren wieder einmal 15500 Karten an die Fans gebracht, davon träumt so mancher Zweitligist.

Bei den Essenern stand natürlich unter der Woche die Regeneration auf dem Stundenplan für eine Pokalverlängerung, die sich der Drittligist selbst eingebrockt hatte. Verkündete Dabrowski am Dienstagabend am Uhlenkrug noch, man müsse die Lehren aus diesen 120 Minuten ziehen, so hieß es im Vorfeld der Ligapartie nun, das Pokalspiel wäre mit der Mannschaft nicht weiter aufgearbeitet worden. Die Lehren daraus wird der Fußballlehrer seinem Team bei passender Gelegenheit präsentieren, spätestens vor dem Pokal-Halbfinale beim Wuppertaler SV.

FSV Zwickau ist ein angeschlagener Gegner

Nun steht aber erst einmal der Drittletzte der Dritten Liga im Vordergrund. Ein „angeschlagener Gegner“, wie der RWE-Coach weiß, der seit vier, fünf Jahren immer wieder vom ersten Spieltag an mit dem Rücken zur Wand stehe. „Für Zwickau ist das nichts Neues, ein sehr robuster Gegner, sehr zweikampfstark, der mit langen Bällen operiert, wir müssen total fokussiert sein und mit Intensität und Laufbereitschaft dagegen halten, denn wir müssen uns alles weiterhin hart erarbeiten“, so Dabrowski.

Moritz Römling ist wieder im Mannschaftstraining

Natürlich hätte er gerne das erfolgreiche Team vom letzten Auswärtssieg in Mannheim aufgeboten, der 2:1-Sieg gab ja wenig Gründe zur Änderung – auch die Erkenntnisse aus dem Pokalspiel nicht. Dennoch wird es Veränderungen geben: Björn Rother hat nach seinem Scharmützel mit Mannheims Kapitän Seegert in der Schlussminute spielfrei (fünfte Gelbe Karte), die Trauer darüber dürfte durch die Rückkehr von Felix Götze sich aber in Grenzen halten. Allerdings zwickt es Clemens Fandrich in den Adduktoren, aber Moritz Römling ist wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Meiko Sponsel soll wieder an längere Einsatzzeiten herangeführt werden, die für Erolind Krasniqi und Sascha Voelcke noch kein Thema sind.

Luca Wollschläger ist in der Verfassung vom Pokalabend kein Ersatz für Ron Berlinski.
Luca Wollschläger ist in der Verfassung vom Pokalabend kein Ersatz für Ron Berlinski. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Und vorne ist es nur gut, auf einen wie Ron Berlinski zurückgreifen zu können, der neben seinen Anlauf- nun immer mehr seine Torqualitäten unter Beweis stellt. Manch einer denkt mit Grauen daran, der wuchtige Mittelstürmer konnte auch noch wie Engelmann länger ausfallen, dann hätten die Rot-Weissen wohl ein großes Problem.

Trainer Dabrowski nimmt Wollschläger in Schutz

Die Leistung von Luca Wollschläger beim Pokalabend am Uhlenkrug trug jedenfalls nicht zur Beruhigung bei. Was sein Trainer allerdings ganz anders sieht: „Ich bin von seinen Qualitäten weiterhin total überzeugt. Er war durch einen grippalen Infekt acht Tage raus, da darf man sich nicht auf den Jungen stürzen. Er kommt in einer Phase ins Spiel, die nicht einfach war. Wir sollten Spieler nicht gleich in die Mottenkiste packen.“ Wenn Dabrowski vom nächsten Schritt spricht, so muss die Hertha-Leihgabe einen Spreizschritt hinlegen.

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