Essen. Am Sonntag trifft Rot-Weiss Essen auf die U23 des SC Freiburg. Christoph Dabrowski erklärt, worauf es für RWE beim Drittliga-Vierten ankommt.
„Wir bleiben dran“, versichert Cheftrainer Christoph Dabrowski. Das soll wohl sein, schließlich hat Rot-Weiss Essen erst zehn Spiele in der dritten Liga absolviert, da hat man absolut keine Veranlassung, an sich zu zweifeln. Also hart weiterarbeiten. Das gilt natürlich auch für die kommende schwere Aufgabe am Sonntag bei der U23 des SC Freiburg (14 Uhr, Dreisamstadion), bei der RWE erneut den ersten Dreier in der Fremde anstreben wird.
Auf dem Papier ist die Herausforderung mit der vor einer Woche in Wehen Wiesbaden vergleichbar. Wiesbaden steht auf Rang drei, Freiburg auf vier. Aufsteiger Essen indes tummelt sich im Tabellenkeller, steht aber noch immer einen Punkt über den Abstiegsplätzen. Ein Auswärtserfolg wäre so wichtig.
Rot-Weiss Essen: Dabrowski will Bereitschaft und Aggressivität sehen
„In Wiesbaden hatten wir die Chance, das Spiel auf unsere Seite zu ziehen“, erinnert Dabrowski. Hat aber nicht geklappt. Gute eine Stunde lang zeigte seine Mannschaft, was von ihr in jedem Spiel verlangt wird: Bereitschaft und Aggressivität. Nur dann schlichen sich halt doch wieder diese Fehler ein, die Wehen Wiesbaden eiskalt und vorbildlich nutzte für den entscheidenden Doppelschlag zum 3:1.
Was außer einer defensiven Stabilität ebenfalls unabdingbar ist: Konsequenz und Effektivität in der Offensive. Oder banal formuliert: In der dritten Liga, so der Essener Chefcoach, seien die Spiele immer intensiv, dort werde im Allgemeinen sehr gut verteidigt. Die logische Folge: Man bekommt nicht viele Torchancen, aber die wenigen muss man halt nutzen.
Alle Brennpunkte bei Rot-Weiss Essen:
- Rot-Weiss Essen: Kritik von Simon Engelmann nach der 1:3-Pleite.
- RWE-Hooligans machen offenbar Jagd auf Schalke-Fans.
- Punkteschnitt zu niedrig: Wie Rot-Weiss Essen seine Auswärtsform sucht.
Simon Engelmann hatte in Wiesbaden beim Stand von 1:1 tatsächlich die Führung auf dem Fuß, doch der Torjäger spitzelte den Ball mit dem Außenrist ans Schienbein von SVWW-Keeper Florian Stritzel.
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Rot-Weiss Essen: Wehens Konsequenz als Vorbild
Es sei immer auch ein schmaler Grat zwischen Gewinnen und Verlieren. Ein bisschen Glück gehöre ebenfalls dazu. „Aber der Gegner hat es uns mit seiner Konsequenz vorgemacht“, meint Dabrowski. Und nach dem 3:1 war das Spiel offenbar auch in den Köpfen der Essener entschieden.
Lesen Sie hier: Kompakt und stabil – das zeichnet Rot-Weiss Essens Gegner Freiburg II aus.
„Das ist psychologisch nachvollziehbar“, findet der Trainer. Ja, und auch menschlich, dass die Köpfe runtergehen. Allerdings ist der feste Glaube an sich, optimal ist bis zur allerletzten Sekunde, ebenfalls eine Qualität, die RWE in der Regionalliga häufiger ausgezeichnete hatte.
Nun also geht es in Freiburg wieder darum, die Reihen hinten zu schließen. Gut möglich, dass Daniel Heber wieder von Beginn an in der Innenverteidigung auflaufen wird. „Er hat seine Leistung stabilisiert und ist nach wie vor unser Kapitän und ein wichtiger Spieler“, sagt Dabrowski.
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RWE muss auf der Hut sein. Freiburg habe eine junge, spielstarke Mannschaft, warnt der RWE-Coach, mit quirligen und wendigen Spielern. Die Gastgeber selbst sehen allerdings die Stabilität und Kompaktheit als entscheidende Zutaten ihres Erfolgsrezepts. Zu Hause sind sie ungeschlagen und haben in fünf Spielen nur zwei Gegentore kassiert.
RWE: Engelmann dürfte gesetzt sein, Berlinski drängt ins Team
„Hinten fehlerfrei und offensiv zupacken“, fordert Dabrowski kurz und knackig. „Dann hat man eine hohe Warscheinlichkeit, etwas mitzunehmen.“ Aber um effizienter sein zu können, müssen auch erst einmal Chancen kreiert werden, und dazu braucht es mehr Präzision und Zielstrebigkeit. Ob Ron Berlinski da helfen kann?
Unter der Woche hat der Angreifer im Testspiel gegen den belgischen Erstligisten Eupen gezeigt, dass er jederzeit bereit ist. Er erzielte beim 2:2 beide Tore, stürmte dabei auch auf dem rechten Flügel, auf dem bislang Lawrence Ennali wenig Durchschlagdkaft an den Tag legte. Auch eine Doppelspitze sei möglich, sagt Christoph Dabrowski. Simon Engelmann allerdings dürfte derzeit gesetzt sein. Mit drei Toren ist er auch Essens bester Schütze.