Essen. Rot-Weiss Essens José-Enrique Rios Alonso rutschte gegen Aue in die Startelf und hat sich festgespielt. Weshalb er an seine Chance geglaubt hat.
„Ich war schon nervös“, gibt José-Enrique Rios Alonso zu. Der 22-Jährige rutschte am siebten Spieltag der Drittliga-Saison in die Startelf von Rot-Weiss Essen, und das Duell war ein ganz wichtiges: Freitagabend, Flutlicht, Hafenstraße – Erzgebirge Aue kam, RWE war noch sieglos.
90 Minuten später feierte RWE einen 2:1-Sieg. Rios Alonso, der Verteidiger, erzielte das Siegtor. Dass er in den Spielen davor, lediglich in Bayreuth wurde er für zwei Minuten eingewechselt, nicht zum Einsatz gekommen war, war ihm nicht anzumerken. Rios Alonso performte – und hat sich seitdem in der ersten Elf festgespielt.
Rot-Weiss Essen: Das zeichnet Rios Alonso aus
Er sei ein Typ, der schnell vergesse, was um ihn herum passiert, wenn das Spiel angepfiffen wird, erzählt er. „Ich fokussiere mich nur auf das Spiel – und das ist mir gegen Aue perfekt gelungen. Die Mannschaft hat einen guten Job gemacht und wir haben uns belohnt.“
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Auf den Punkt genau da zu sein, das hat er beim VfB Stuttgart gelernt. Als er beim VfB in der U23 spielte, kamen Profis aus dem Erstliga-Kader dazu, verdrängten Talente wie Rios Alonso. „Dort habe ich gelernt“, sagt er, „die Ruhe zu bewahren und die Chance zu nutzen, wenn ich sie bekomme. Ich weiß, was ich drauf habe, und wenn ich die Unterstützung des Coaches bekomme, dann liefere ich auf dem Platz ab.“
Auch in Essen ist das der Fall. Zu Christoph Dabrowski hatte er schon vor seinem Debüt „ein gutes Verhältnis“. In den ersten Wochen der Drittliga-Saison sagte der Trainer zu Rios Alonso, dass er von ihm überzeugt sei. „Er wollte von mir sehen, dass ich im Training zeige, dass ich die Chance kriegen will.“
Rot-Weiss Essens Rios Alonso: „Ich bin ein Zweikämpfer“
Dass sich der gebürtige Stuttgarter zunächst hinter den Innenverteidiger-Konkurrenten Felix Bastians, Daniel Heber und Felix Herzenbruch anstellen musste, lag an der Saisonvorbereitung. „Es lief zu Beginn nicht so prickelnd, ich bin nicht so reingekommen, wie ich wollte“, sagt Rios Alonso. Und weiter: „Ich habe nicht das gezeigt, was ich eigentlich kann. Aber ich habe nie an mir gezweifelt und mich im Training gezeigt.“
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Den gewonnenen Stammplatz will er nun behalten, natürlich. Doch Rios Alonso verweist auf die starke Konkurrenz, „da muss man immer abliefern“. Dabei bringt er besondere Qualitäten mit. „Ich bin ein Zweikämpfer, ein sehr aggressiver Spieler, der immer alles gibt, auch wenn wir zurückliegen. Ich schalte nie ab“, sagt er.
Trotz aller Konkurrenz ist die Wertschätzung untereinander groß bei den Spielern von RWE. So nutzte das Team die Länderspielpause für einen Besuch auf dem Rü-Oktoberfest. „Das hat uns gut getan. So lernt man sich untereinander noch besser kennen und rückt zusammen“, erzählt Rios Alonso, der sich ohnehin in Essen rundum wohl fühlt.
Rot-Weiss Essen will bei Wehen Wiesbaden den ersten Auswärtssieg einfahren
Der Wechsel zu RWE im Sommer 2021 war der erste seiner Karriere. „Ich habe mich sehr schnell eingelebt, die Leute im Verein sind super nett – von der Geschäftsstelle bis hin zum Trainerteam“, sagt er. Für ihn war es ein „Meilenstein“, Stuttgart zu verlassen, „besser hätte es nicht laufen können“. Umso schöner sei es, dass Rot-Weiss in der dritten Liga öfters im Südwesten spielt – beim Auswärtsspiel gegen Freiburg II wollen ihn seine Eltern im Stadion besuchen.
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Zunächst aber steht die Partie beim SV Wehen Wiesbaden an. Am kommenden Sonntag soll er endlich gelingen, der erste Auswärtssieg der Saison. Wiesbaden ist „sehr stark“, merkt Rios Alonso an. Er betont aber: „Wir befinden uns in einer guten Phase und sind zu Hause stark. Wir wollen jetzt beweisen, dass wir auch auswärts punkten können und müssen so spielen wie an der Hafenstraße.“