Essen. Rot-Weiss Essen steht in der 3. Liga über dem Strich und ist damit im Soll. Aber nicht alles läuft rund. Einige Spieler haben noch Probleme.
Der Aufsteiger von der Hafenstraße steht in der dritten Liga über dem Strich - immerhin. Nach dem 1:0-Heimsieg über den 1. FC Saarbrücken konnte Rot-Weiss Essen etwas gelassener in die Länderspielpause gehen, die mit dem Spiel beim SV Wehen Wiesbaden am kommenden Sonntag endet (14 Uhr).
RWE wollte sich in der dritten Liga zunächst zum großen Teil auf die Regionalliga-Meistermannschaft verlassen, doch so ganz hat das nicht funktioniert. In den ersten neun Spielen, knapp ein Viertel der Saison, haben sich einige Spieler behauptet, andere wiederum haben Probleme bekommen.
Sandro Plechaty: Er war in der Regionalliga auf der rechten Abwehrseite gesetzt. Allerdings war die Defensivarbeit noch nie die große Stärke des 25-Jährigen, der sich vor allem um die Aufbauarbeit und als Vorbereiter verdient gemacht hat. Plechaty stand zum Saisonauftakt gegen Elversberg (1:5) und MSV Duisburg (2:2) in der Startelf und zeigte deutliche Defizite, vor allem physisch.
Teil eins des großen Interviews: RWE-Trainer Dabrowski über den Fehlstart und die Formschwäche.
In den letzten vier Spielen schaffte er es zweimal noch nicht einmal mehr ins Spieltagsaufgebot. Durch die Verpflichtung von Andreas Wiegel dürfte er es künftig sehr schwer haben.
Cedric Harenbrock: Der 24-Jährige hat alles, was ein offensiver Mittelfeldspieler mitbringen muss. Er besitzt eine exzellente Technik, hat einen guten Abschluss und ein Auge für seine Mitspieler. Das alles machte ihn zu einem Top-Spieler in der Regionalliga. Auch er stand anfangs zwei Mal in der Startelf und konnte sich nicht durchsetzen. Zuletzt gab es nur noch wenige oder keine Einsatzminuten mehr. Er muss sich noch an Tempo und Physis der dritten Liga gewöhnen.
Erolind Krasniqi: Er zählte ohnehin nicht zur ersten Wahl, als zum Saisonstart die Startelf für die dritte Liga diskutiert wurde. In der Regionalliga konnte der technisch beschlagene Offensivspieler nach seiner Rückkehr noch überraschen und bekam seine Einsätze. In der dritten Liga war aber schnell klar, dass RWE nicht mehr mit ihn plant, er war einer der Kandidaten, dem ein Wechsel nahegelegt worden ist. Der 22-Jährige ist geblieben und will sich durchbeißen.
Björn Rother: Der drittligagestählte und zweitligaerfahrene Rother, von Hansa Rostock zur Hafenstraße gekommen, galt in gewisser Hinsicht schon als Königstransfer. Er sollte mit seiner Robustheit und Zweikampfstärke die defensive Zentrale schließen. Doch so ganz konnte er die Erwartungen nicht erfüllen, zumindest wenn man einen präsenten Leader auf dem Rasen erwartet hat.
Alle Brennpunkte bei Rot-Weiss Essen:
- 1:0 dank Götze: So schlug RWE den 1. FC Saarbrücken.
- Rot-Weiss Essen: Götze trifft, ein anderer brilliert – die Noten.
- Rot-Weiss Essen: Diesen Spieler lobt Dabrowski nach dem 1:0 besonders.
Rother spielt solide, scheint aber nach der Verpflichtung von Felix Götze und Clemens Fandrich nicht mehr unbedingt erste Wahl zu sein. Beim 1:0-Sieg über Saarbrücken hat er aber gezeigt, dass mit ihm zu rechnen ist.
Teil zwei des großen Interviews: Dabrowski über Trainerdiskussionen und seine Ziele.
Daniel Heber: In der Regionalliga überragend, in der dritten Liga mit Anpassungsproblemen. Das gilt auch für Innenverteidiger Daniel Heber. Der Kapitän machte anfangs ungewohnt viele Fehler und war längst nicht so dominant in der Zweikampfführung wie noch in der Vorsaison. Dennoch stand er bislang stets in der Anfangself und ist inzwischen auch stabiler geworden. Gegen Saarbrücken fehlte er wegen Knieproblemen.
Isaiah Young: Die gegnerischen „Slalomstangen“ in der dritten Liga stehen enger, das muss auch Isaiah Young akzeptieren. Dass der mitreißende Dribbelkünstler an der Hafenstraße geblieben ist, löste damals Glücksgefühle aus. Aber auch der Publikumsliebling tut sich schwer in der neuen Liga, ist bisher bei weitem nicht so wirkungsvoll und torgefährlich wie in der Vorsaison.
Allerdings ist Young mit seiner Beharrlichkeit und Unberechenbarkeit weiterhin ein offensiver Trumpf, den Trainer Christoph Dabrowski ausspielen kann. Abgesehen vom Spiel gegen Saarbrücken gehörte er zur Startelf. Aber manchmal braucht es halt ein bisschen Zeit.