Osnabrück. Jahrelang war Michael Welling Vorstand bei Rot-Weiss Essen. Am Freitag kam es in Osnabrück zum Wiedersehen. RWE drückt er noch die Daumen.

Das war schon etwas ganz Besonderes, dieses Spiel. Da musste Michael Welling nicht lange drumherum reden. Rot-Weiss Essen, dort war er zwischen 2010 und 2018 Vorstand, traf am Freitagabend auf den VfL Osnabrück, bei dem Welling seit eineinhalb Jahren Geschäftsführer ist.

„Ich habe still mitgefiebert“, gestand Welling nach den 90 Minuten, in denen sich Osnabrück einen 1:0-Heimsieg erkämpfte. Still? Welling hatte eine ziemlich angeschlagene Stimme. „Die habe ich seit 40 Jahren, das hat nichts mit dem Spiel zu tun“, sagte er und lachte.

Welling bleibt ruhig mit Blick auf eine Aufholjagd

Bo-Muaka Simakala erzielte das 1:0 für den VfL in der 36. Minute, das Tor sollte reichen, drei Punkte gab es für Osnabrück. Siege tun immer gut, sagte Welling. „Das war emotional.“ Der Dreier könnte neue Kräfte freisetzen. Es war der erste Sieg des neuen Trainers Tobias Schweinsteiger. Ob nun die Osnabrücker, die vor der Saison hoch eingeschätzt wurden, Aufholjagd auf die Tabellenspitze folgt?

Nein, wiegelt Welling ab. Lila-Weiß wolle von Spiel zu Spiel schauen, antwortete er. Und der Blick zurück auf die Partie gegen RWE folgte prompt.

Michael Welling freute sich über das Wiedersehen mit alten Essener Bekannten

„Rein von der Atmosphäre her“, sagte der 51-Jährige in den Katakomben des Stadions, während ein paar Meter weiter die VfL-Spieler ausgelassen den Sieg feierten, „Flutlicht, Bremer Brücke, zwei Fangruppen, die alles gegeben haben, das Stadion hat gebebt, Nieselregen, war das überragend."

Das Spiel habe ihm Spaß gemacht. "Ich glaube, dass der Sieg insgesamt in Ordnung geht.“

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Und auch, dass er viele rot-weisse Bekannte wiedergesehen hat, freute Welling. Viele WhatsApp-Nachrichten hat er am Spieltag geschrieben, viele Hände geschüttelt.

Nun hat Welling einen Wunsch für seinen Ex: „Ich hoffe, dass Rot-Weiss Essen genügend Punkte holt, um seine Ziele zu erreichen, die Klasse zu halten“, sagte er. Und, ganz verbunden mit der alten Liebe, ergänzte er: „Ich drücke Rot-Weiss Essen 36 Mal in der 3. Liga die Daumen - nur zweimal nicht.“