Essen. Rot-Weiss Essen reist mit Zugang Clemens Fandrich zur SpVgg Bayreuth. Trainingsgast Andreas Wiegel noch immer ein Kandidat bei RWE.

Eigentlich wollte RWE-Sportdirektor Jörn Nowak gegen Mittag auf der „Bahn“ sein, um sich ein Spiel in Würzburg anzuschauen, bevor es nach Bayreuth geht, wo Rot-Weiss Essen am Samstag (14 Uhr) zum Aufsteigerduell erwartet werden.

Aber es wurde viel später, zu viel Heimarbeit, die nicht aufschiebbar war, musste erledigt werden. Nach und nach sickerte im Laufe des Tages dann durch, was den Sportdirektor zurückhielt: Erst wurde die Verpflichtung des neuen Mittelfeldspielers Clemens Fandrich bekannt gegeben.

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Und folgerichtig wenige Zeit später der Abgang von Luca Dürholtz, zurück zu seinem Heimatverein SV Elversberg. Der Wechsel hatte sich in den letzten Tagen angebahnt, zuletzt fehlte er beim Pokalspiel in Burgaltendorf, angeblich, um für den angeschlagenen Thomas Eisfeld „geschont“ zu werden. Der Abgang von Dürholtz ist für beide Seiten ein Gewinn.

Dürholtz erfüllte bei Rot-Weiss Essen nur selten die Erwartungen

Der 29-jährige Mittelfeldspieler konnte in den 41 Pflichtspielen im RWE-Trikot nur selten die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllen. Immer unzufriedener wurde er mit seiner Reservistenrolle. „Luca hat immer wieder sein Talent aufblitzen lassen, konnte aber dem Spiel nicht immer so seinen Stempel aufdrücken, wie wir uns das vielleicht vorgestellt haben. Dennoch war er ein wichtiger Bestandteil unserer Aufstiegsmannschaft, in der er einige wichtige Tore erzielen konnte. In Elversberg kennt er sein Umfeld und den Trainer, wir wünschen ihm alles Gute“, fand Nowak zum Abschied versöhnliche Worte.

Wieder zurück nach Elversberg: Luca Dürholtz.
Wieder zurück nach Elversberg: Luca Dürholtz. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Fakt ist: Nach der Suspendierung von Dennis Grote sucht Rot-Weiss schon länger verzweifelt nach einem Leader. Nun ruhen die Hoffnungen auf Clemens Fandrich, der mit großer Routine zur Hafenstraße kommt. Der 31-jährige zentrale Mittelfeldspieler lief in den vergangenen sechs Jahren für den Zweitligisten Erzgebirge Aue auf und kommt auf über 200 Einsätze in der zweithöchsten deutschen Spielklasse.

RWE-Zugang Fandrich hielt sich beim Chemnitzer FC fit

Nach dem Abstieg der Auer war er vereinslos hielt sich aber beim Chemnitzer FC fit. „Rot-Weiss Essen ist endlich wieder da, wo der Verein hingehört, ich habe große Lust, dort meine Erfahrung einzubringen“, freut sich der Neue auf die Aufgabe, die vielleicht schneller auf ihn zukommt als er glaubt. Schon beim Auswärtsspiel in Bayreuth sitzt er mit im Mannschaftsbus - und seine Spielberechtigung liegt auch vor.

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Natürlich wird er kein Kandidat für die Startelf sein. „Clemens ist ein sehr griffiger und laufstarker Spieler, bei ihm stimmt das Komplettpaket. Er hat seine Stärken in der Defensive und eine enorme Ballsicherheit. Er wird uns helfen, das Spiel nach vorne zu tragen und sicherlich eine Führungsrolle im Team einnehmen“, hofft der Sportdirektor.

Rot-Weiss Essen: Auch Andreas Wiegel ist noch ein Kandidat

Das muss bekanntlich noch nicht das Ende der Verpflichtungen sein, mit Andreas Wiegel (31) stellt sich momentan ein weiterer Routinier im RWE-Training vor. „Andreas braucht uns nicht mehr seine Qualität zu beweisen, die kennen wir. Die Frage war eher, wie ist sein Fitnesszustand - und der ist gut. Und wir wollten einen Fuß in der Tür haben, falls es mit der Verletzung von Meiko Sponsel länger dauert“, erklärt Nowak die Beweggründe.

Inzwischen ist klar, dass die Kölner Leihgabe nach seiner OP drei bis fünf Wochen ausfällt. Dennoch ist in der Causa Wiegel noch nicht das letzte Wort gesprochen. „Wir werden jetzt intern überlegen, wie wir weiter fortfahren“, so Nowak.

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