Essen. Rot-Weiss Essens Björn Rother nimmt nach dem 1:4 gegen Viktoria Köln kein Blatt vor den Mund. Was er jetzt von seiner Mannschaft fordert.

Björn Rother ist niemand, der um den heißen Brei herumredet. „So reicht es nicht, wir fangen gut an in der ersten Halbzeit, aber ich glaube, die erste Flanke von denen ist gleich wieder ein Tor. So liegen wir gleich wieder hinten im Heimspiel. Das war genau das, was wir nicht wollten“, legte der RWE-Mittelfeldspieler gleich den Knackpunkt des Spiels offen.

RWE musste wieder hinterher laufen

Und es wurde ja nicht besser, man lief danach wieder hinterher, „und dann kriegst du kurz vor der Pause den nächsten, das darf einfach nicht passieren“, meinte der zweitligaerfahrene Ex-Rostocker, der vor allem die zu großen Abstände innerhalb der Mannschaftsteile mokierte.

Und man könnte nun mal nicht immer erwarten, dass es so läuft wie in Duisburg, wo man einen fast schon hoffnungslosen 0:2-Rückstand noch aufholen konnte. So lautet seine bittere Erfahrung: „Es wäre gut, wenn wir mal clever ins Spiel gehen und nicht immer in Rückstand geraten würden und die ganze Scheiße wieder aufholen müssten.“ Da machte sich auch schon ganz schön Frust breit beim rot-weissen Mittelfeldstrategen.

Es nerve ihn besonders, weil man diesmal, im Gegensatz zu den beiden anderen Partien gut ins Spiel gekommen wäre. Das Spiel habe immer Phasen, man wollte von Beginn an Druck aufbauen. „Aber das hälst du ja nicht 90 Minuten durch, es gibt auch Phasen, wo man sich mal zurückzieht und kompakt steht - aber das ist es, was wir momentan nicht schaffen“, sieht er das Hauptübel für immerhin neun Gegentore in nur zwei Heimspielen.

In Dortmund soll der Bock umgestoßen werden

Auch Rother misst der Partie am Samstag in Dortmund bereits enorme Bedeutung zu. „Je eher der erste Sieg kommt, umso besser, dann wäre der Bock umgestoßen. Denn man muss sich das mal angucken, wir kriegen momentan nur auf die Fresse. Bei uns ist gefühlt jeder Schuss ein Gegentreffer. Jakob im Tor kann ja gar nichts machen, ich glaub, der hat heute einen Ball gehalten, bei den anderen musste er hinter sich greifen.“

Ein Sonderlob hat er für die Fans parat, die die Mannschaft bis zum Schluss bedingungslos unterstützten und ihr weiteren Kredit gewährten. Aber der Routinier weiß auch: „Kredit ist auch gefährlich, den muss man irgendwann zurückzahlen. Wenn wir nicht schleunigst anfangen zu siegen, dann muss man damit rechnen, dass das Pendel auch mal umschlägt. Heute es schon umschlagen können, da hätte sich keiner von uns beschweren dürfen. Zwei Heimspiele, 2:9 Tore - das ist schon heftig.“

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